Stil (Spielzeit): Progressive Metal (53:37)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut / SPV (24.08.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.povertys-no-crime.de/
„Progressive“ ist ein sehr weiter Begriff. Dass dabei die Maxime „Je komplexer desto besser“ nicht mehr uneingeschränkt gültig ist, ist schon länger bewiesen. Schön zu hören, dass sich die deutsche Hoffnung im Progressive Metal, POVERTY'S NO CRIME, das sehr zu Herzen genommen hat. Es gibt nicht viele Bands, die in der Lage sind, packende Melodien und leckeres Gefrickel wie in einem Guss auf den Tisch zu knallen. Diese hier ist es, was ''Save My Soul'' schon wieder bestätigt.
Hervorzuheben wäre da eindeutig der Titeltrack. Auf die vertrackte Rifffolge vom Anfang folgt die unverwechselbare Hookline des Refrains. Das macht ordentlich Spaß, auch wenn jeder zweitklassige Kindergartenchor problemlos mitgrölen könnte. Im weiteren Verlauf warten noch einige Knaller dieser Geschmacksrichtung auf den Hörer. Erstaunlich, dass man es bei einer durchschnittlichen Titellänge von für progressive Verhältnisse sehr moderaten fünf Minuten immer wieder schafft, eine so dichte und intensive Atmosphäre zu schaffen. Während die einzelnen Songs unter dem Motto, „Weniger ist mehr“ stehen, gilt für das Konzept des Gesamtwerks „Variatio delectat“. Und so ist für die meisterhafte Halb-Ballade 'The Key To Creativity' genauso Platz wie für das düster-schwere 'The Torture'. Letztlich arbeiten aber alle Songs auf das Finale hin. 'Break The Spell' ragt nicht allein durch seine Länge von knapp zehn Minuten hervor, es vereint auch noch einmal alle Trademarks der Band und stünde mit seiner Verspieltheit gleichzeitig jeder DREAM THEATER-Veröffentlichung gut.
Fazit: Reich sind POVERTY'S NO CRIME in den letzten zehn Jahren sicher nicht geworden. Dem Bandnamen zufolge ist das auch nicht weiter schlimm, aber eine gute Ecke mehr Erfolg und Anerkennung wünscht man ihnen doch. Denn mit ''Save My Soul'' haben die deutschen endgültig das hohe internationale Niveau erreicht.