Stil (Spielzeit): Instrumental/Progressive (13:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Crash Records/Universal Digital (17.11.08)
Bewertung: 4,5 / 10 Punkten
Link: www.myspace.com/drslaggleberry
DR SLAGGLEBERRY veröffentlichen nach ihrer selbstbetitelten Vier-Track EP letztes Jahr nun etwas später eine Drei-Track EP mit dem etwas absurden Titel "Tuc into the tar!". Darauf sind drei Songs vertreten, welche, als Live-Sessions bezeichnet, während einer Show im Juni letzten Jahres aufgenommen wurden. Gepresst und veröffentlicht wurde das Ganze dann unter Crash Records.
Musikalisch betrachtet polarisiert das kleine Stück Musik mit Sicherheit. Sehr progressiv und verspielt knüppeln sich die Jungs durch die drei Songs mit den eher weniger ernsten Titeln "Extra Strength Grandma", "Lead Rabbit" und "Tails of the Blind Donkey". Rege Vergleiche zu PROTEST THE HERO kommen zuerst auf. Von Jazz über Math-Rock bis hin zu Hardcore ist hier alles vertreten, nur eben rein instrumental.
Die Songs bieten zum einen progressive und anspruchsvolle Parts mit etlichen rhythmischen Raffinessen, sowie vertrackte Gitarrenparts alá THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Zum anderen wirken die Song dann doch teilweise wie eine Jam-Session, unnütze und langweilige Parts werden langgezogen wie Kaugummi, richtig gute Parts werden durch die zwanghafte und teilweise auch überflüssige Progressivität zerstört. Diese Zwiespaltigkeit auf "Tuc into the tar!" zwischen kalkulierter Progressivität und Jam Session-artiger Unbedarftheit raubt den drei Songs jegliche Glaubwürdigkeit. In der Tat, einige Parts (auf Grund der Anzahl von Songs kann man hier eh nur von einzelnen Parts sprechen...) sind sehr gut gespielt und der Druck ist da, wo er auch sitzen muss, jedoch überwiegt der musikalische Mischmasch und schnell vergeht einem die Lust an solcher Musik. Musik für Musiker möchte man meinen, allerdings noch lange nicht ausgereift.
Wer auf gute anspruchsvolle und vergleichbare Instrumental-Musik steht, sollte vielleicht eher bei THE CANCER CONSPIRACY und Konsorten bleiben, die wirken immerhin nicht so zwanghaft wie DR SLAGGLEBERRY und machen ihre Sache auch einfach gut. Alle anderen und diejenigen, die Musik nur auf Grund von spielerischem Anspruch alá MASTODON hören, können ein Ohr sicherlich riskieren; man sollte jedoch nicht zu viel von DR SLAGGLEBERRY's "Tuc into the tar!" erwarten.