Black Crown Initiate - Selves We Cannot Forgive

Black Crown Initiate - Selves We Cannot Forgive
    Progressive Death Metal

    Label: Long Branch Records
    VÖ: 22.7.2016
    Bewertung:7/10

    BCI bei Facebook


Prog und Gefühl, das ist eine schwierige Sache. Und progressiver Death Metal umso mehr. Vielen Bands geht zwischen Frickel, Breaks und schrägen Takten das Feeling flöten. Den US-Metallern BLACK CROWN INTIATE hingegen gelingt auf Album Nummer zwei das Zusammenspiel von Kopf und Bauch sehr gut.


„Selves We Cannot Forgive“ ist in erster Linie finster. Erst kurz nach der Stimmung kommt die technische Finesse, mit der die Band zu Werke geht – und doch ist dies eindeutig ein Prog-Album. Dafür steht der crispe Sound, die Fingerfertigkeit der einzelnen Musiker (Wahnsinn, wie sich der Bass immer wieder in den Vordergrund schiebt!) und der klare Gesang, der mich an die Tech-Progger NO CHANCE FOR REASON erinnert. So gibt es zum Beispiel mit „Again“ ein Stück, das neben den Growls so gut wie keine Death Metal-Elemente hat und sonnigere Momente in den Sound lässt.

Die andere Seite von „Selves We Cannot Forgive“ sind verhältnismäßig klar strukturierte und reduzierte Brecher, denen die progressiven Elemente das gewisse Extra geben, statt sie zu überlagern. Man höre nur die langsam rollende Walze „Belie The Machine“, den Opener „For Red Cloud“ oder den von schöner laut/leise-Dynamik getragenen Titeltrack.

Es könnte BLACK CROWN INITIATE gelingen, eine Zielgruppe anzusprechen, die genau zwischen den Stühlen sitzt: Wem OBSCURA zu frickelig, die herkömmliche Death Metal-Schiene aber zu stumpf ist, kann mit „Selves We Cannot Forgive“ glücklich werden.

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis