Outworld - s/t




Stil (Spielzeit): Prog-Metal (57:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Armageddon/Soulffod (25.05.07)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.outworldband.com
Ab Mitte/Ende der 80er Jahre hatte Heavy Metal einen Punkt erreicht, an dem sich viele Bands nur noch bemühten, schneller zu spielen als ihre Vorläufer. Gitarristen definierten sich nicht selten nur noch über die Geschwindigkeit und die Fans wandten sich dem anderen zu, im Grunge wurden „Künstler“ abgefeiert, die kaum in der Lage waren, ihre Instrumente richtig zu halten. Die Texaner OUTWORLD nehmen den Faden aus den 80ern wieder auf und mischen Speed Metal mit modernen Elementen. Kann diese Mischung funktionieren?

Bedingt! Es gibt keinen Zweifel, dass die Instrumentalfraktion von OUTWORLD technisch auf hohem Niveau rangiert und Sänger Kelly Carpenter erinnert in den besten Momenten an Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR, ex-GAMMA RAY) und damit unvermeidlicherweise auch nach Rob Halford (JUDAS PRIEST). Leider schafft Carpenter allerdings nur vergleichbare Schreie, wie diese Vorbilder, eine melodische Gesangslinie bekommt der US Amerikaner leider nicht zusammen.
Was das Songwriting angeht, haben OUTWORLD durchaus hier und da gute Momente, aber wirklich griffige Hooklines sind in dem Wettrennen der beiden Gitarristen Mangelware. Vollkommen überzogen sind die meisten Soli und Instrumentalpassagen. Gene Simmons sprach mal von Gitarristen, die unfähig sind, einen Akkord zu halten und bei denen sich alles anhört, wie das Summen einer wütenden Biene…er könnte OUTWORLD gemeint haben.

Manch einer mag die Band in die progressive Schublade einsortiere, doch auch da würde ich persönlich eine Songdienlichkeit der technischen Nabelschau fordern. Zugeben muss ich allerdings, dass OUTWORLD in Sachen Seelenlosigkeit durchaus an den amerikanischen Marktführer in Sachen Prog-Metal erinnern. Und so sollten DREAM THEATER Fans vielleicht wirklich ein Ohr riskieren. Ich allerdings halte dieses Debüt für weitgehend verzichtbar.

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