Apocalyptica - s/t



Stil (VÖ): Klassik-Metal (24.01.05)
Label/Vertrieb: Universal
Bewertung: Das bis dato beste Album
Link: www.apocalyptica.de
Die drei Absolventen der Sibelius Akademie Finnlands haben mit ihrem selbstbetitelten fünften Album erneut ein hochzeitgemäßes Werk geschaffen, das Metal und „Kammermusik" auf rein instrumentelle Weise so kunst- und druckvoll miteinander verwebt, als hätte nie ein Zweifel bestanden, dass altmodische Celli Konzerthallen mit Headbangern füllen können.
Das Line-Up wurde mit Schlagzeuger Mikko Siren aufgestockt, der nur beim unbarmherzigen Thrash-Knüppler (!) „Betrayal/Forgiveness" ausnahmsweise Dave Lombardo (Slayer) an die Felle ließ. In einem eigens für die Celli-Aufnahmen gebauten Studio fing man den warmen Klang der Instrumente bestmöglich ein, zudem beehrten Apocalyptica wiederholt die Finnvox-Studios, Planet Roc in Deutschland sowie Toytown in Stockholm.
Streichwerker Eicca Toppinen: „Auf diesem Album wollten wir wirklich die Qualität des Cellos hervorheben, die besten Töne und Strukturen erschaffen, und das hieß, etwas anders als bisher an die Sache heranzugehen." Kein Zweifel, „Apocalyptica" stellt die Vorgänger produktionstechnisch in den Schatten. So ist der Mix des Albums selbst mit dem Wort „mächtig" nur annähernd beschrieben, Soundbastler Stefan Glaumann (u.a. Rammstein, Clawfinger) lieferte phantastische Arbeit. Noch ein Stück weit beeindruckender die Musik: Sie fließt von Song zu Song und folgt trackübergreifend einer Dramaturgie des Ganzen. - Tragik und Spannung, die Grundstimmung gewohnt melancholisch-düster und dennoch stets durch Geschwindigkeitsritte und eruptives Cello-Riffing für schmerzende Nackenwirbel zu haben. Eicca Toppinen nimmt mir die Worte aus dem Mund: „Auf „Reflections" gab es drei langsamere Songs und der Rest war ziemlich schnell. Auf dem neuen Album ist die Stimmung eher atmosphärisch... und groove-orientierter. Ich würde auch sagen, der emotionale Sog ist stärker ...".
Apocalyptica sind ihrem Anspruch gerecht geworden und legen ihr bestes Album vor. So einfach ist das.

Die Special Edition der CD ist mit drei durch Gesang unterstützen zusätzlichen Versionen (dreisprachig) des Instrumentals „Quutamo" ausgestattet, dazu gibt's noch das Video zum Ville Vallo / Lauri Ylönen-Duett „Bittersweet".
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock, meine bevorzugten Genres sind jedoch Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!