Stil (Spielzeit): Prog-Metal (50:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Red Farm/Rough Trade (11.05.07)
Bewertung: Aller Anfang ist schwer (6/10)
Link: http://www.hiddentimbre.com
HIDDEN TIMBRE sind eine junge band aus dem thüringischen Gera, die nach nur einer EP mit ihrem selbstbetitelten Album nun schon ihr Labeldebüt in die weite Welt schicken. An den Reglern saß dabei der unter Prog-Freunden nicht unbekannte Kalle Wallner (Git. Bei RPWL).
Metalbands mit weiblichem Gesang laufen immer Gefahr in eine Schublade mit den wenigen Vorreiter(Innen) gesteckt zu werden, und in den härteren Moment kommt für einen Moment auch bei HIDDEN TIMBRE dieser Eindruck auf. Doch wirklich nur kurz, denn Sängerin Anja Bräutigam ist weit davon eine klassisch ausgebildete Opernsängerin zu sein, genau genommen lassen ihre Vocals immer wieder Druck und Kraft vermissen, was aber zumindest teilweise auch der Produktion vorzuwerfen ist. In den besten Momenten kann man die Fünf jungen Musiker vielleicht am ehesten mit THE GATHERING vergleichen, auch wenn die progressiven Anteile hauptsächlich im Bereich der nicht uninteressanten Rhythmusarbeit von Drummer Danny Schmidt liegen. Aber nur einen Song später klingen HIDDEN TIMBRE nach Düster-Pop, wie er eigentlich schon fast wieder außer Mode ist. Diese Vielseitigkeit kann natürlich zu Gunsten der Band ausgelegt werden, kann aber auch als Unentschlossenheit gesehen werden und macht es vor allem schwer, den Fünfer einer bestimmten Zielgruppe ans Herz zu legen.
Insgesamt sind mir persönlich die Stücke zu unausgegoren. Die Riffs sind oft zu hektisch, um wirklich im Ohr hängen zu bleiben, während sich der Gesang immer auf den gleichen Tonlagen bewegt und nur wenig variiert. Ein Fundament ist zu erkennen und wenn HIDDEN TIMBRE bis zum nächsten Album zu einem eigenen Stil finden und insbesondere Anja Bräutigam ein paar Schippen Kohle nachlegt, könnten die Fünf ihre Niesche finden. Bis dahin kann können sich weder Band noch Album positiv von der Masse der Konkurrenz absetzen.