Winds - The Imaginary Direction Of Time

Review


 
Porcupine Tree, Opeth - beides große Namen von Bands, die sicherlich schwer dazu beigetragen haben, dass „The Imaginary Direction Of Time" (Blackend) von Winds klingt, wie es klingt. Eine Mischung aus Klassik und progressivem Metal, stimmlich durchgehend klar und stellenweise so pathetisch wie im Musical. Letzteres unterscheidet Winds von den oben genannten Bands, und auch in musikalischer Hinsicht wird - wie man sich wohl denken kann - das Niveau nicht ganz erreicht. Winds besitzen virtuoses Können, wirken dabei aber stets ein wenig hölzern und leicht kitschig. Dass beständig Streicher zu hören sind, nutzt sich nach einigen Songs leider etwas ab, manche Passagen klingen regelrecht überladen. Wenn sich flackernde Soli in atemberaubender Dream-Theater-Manier beinahe überschlagen, gesanglich gestützt werden, das Klavier zu Werke geht und auch noch der Himmel voller Geigen hängt, ist der Bogen überspannt. Diesen Fehler haben auch Therion schon begangen, die insgesamt jedoch bombastischer zu Werke gehen als Winds auf vorliegender Scheibe.
Dass mir das dritte Album der Norweger unter dem Strich gut gefällt, liegt weniger an den philosophischen Texten als an der Tatsache, dass die Musiker bei aller Kritik ein anspruchsvolles Werk aus der Taufe gehoben haben, das weit aus der Mittelmäßigkeit herausragt. Leider gibt es schlussendlich keine Ohrwürmer oder Gänsehautpassagen, als Freund genannter Bands würde ich „The Imaginary Direction Of Time" aber auf jeden Fall einmal antesten.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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