The End - Elementary


Review

Stil (Spielzeit): Progressive/Metal/Rock/Noise (51:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Relapse/SPV (09.02.2007)
Bewertung: 4,5/10
Link: http://www.allchaos.net, http://www.myspace.com/theendmusic
Wenn ein Album bereits im PR-Zettel als „eines der besten Alben 2007" und „monumental" betitelt wird und von Charakteristiken wie „world-class musicianship" und allerlei anderen überschwänglich positiven Attributen die Rede ist werde ich hellhörig und misstrauisch zugleich. Besonders, wenn das Album von einer Band stammt, die ich bisher als „Durchschnitt" bei mir eingeordnet hatte. Daher habe ich mir „Elementary" von THE END auch sehr genau angehört. Um genau zu sein habe ich heute fast nichts anderes gehört außer diesem Album und daher lief es ungefähr acht Mal von vorne bis hinten durch. 

Doch zurück zu THE END. Die aus Mississauga, Ontario, Kanada, stammende fünfköpfige Band war bisher ja eigentlich für Noise und Chaos-/Mathcore bekannt, wie sie auch auf ihrem zuletzt erschienenen Album „Within Dividia" (2004, Relapse Records) eindrucksvoll bewiesen haben. Doch das neue Album „Elementary" soll laut Relapse für Fans von TOOL, THE MARS VOLTA, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, ISIS, IN FLAMES und AS I LAY DYING interessant sein. Schon hier kratze ich mich nachdenklich am Kopf. Denn diese Spanne an Bands umfasst alleine grob geschätzt zehn Genres. Somit also ein Vorhaben, was mit Sicherheit nicht leicht zu erreichen ist.

Nun, um es kurz und schmerzlos zu machen: „Elementary" ist nett aber für meine Begriffe total überbewertet. Die Parts, die immer noch ansatzweise Richtung Chaos gehen sind absolut in Ordnung und erinnern mich an EVERY TIME I DIE, neue NORMA JEAN oder SINCE BY MAN. Gelegentlich, gerade wenn es ruhiger wird und die Vocals hin zu cleanem Gesang wechseln, ist auch ein Hauch von der neuen JR EWING oder den DEFTONES zu spüren. Allerdings schaffen es THE END nicht, die Spannung in diesen Parts aufrecht zu erhalten. Schnell wird die Musik langweilig und ich ertappe mich, wie ich einfach nicht mehr zuhöre. 

Noch schlimmer wird es bei ruhigeren Stücken („The Moth And I") oder dem zähen und belanglosen Akustik-Neun-Minuten-Brocken „And Always...". Hier möchte ich ehrlich gesagt einfach nur noch auf „Forward" klicken. Und bei einem instrumentalen Track wie „A Fell Wind", der auf über vier Minuten Länge nur aus merkwürdigen Geräuschen mit übermäßig viel Hall besteht, Frage ich mich sowieso, ob man einfach die Spielzeit der CD voll bekommen wollte/sollte/musste. Durch solche Lieder spüre ich auch nichts von der „Tiefe" und „Fragilität", die diese Band angeblich mittlerweile haben soll. THE END mögen guten Noise/Chaoscore gemacht haben, aber als Songschreiber von emotionalen und tiefgründigen Songs haben sie meiner Meinung nach nichts drauf. Auf jeden Fall schaffen sie es nicht mich zu berühren. Sie schaffen es nur mich zu langweilen.

Mein Fazit: Die Aussagen von Relapse zu dieser Scheibe sind meiner Meinung nach der Versuch etwas Mittelmäßiges als etwas Großartiges zu verkaufen. „Elementary" hat seine Momente, da stimme ich ohne lang nachzudenken zu. Songs wie „Dangerous", „Animal" oder „Awake?" kann man sich durchaus anhören. Doch ist „Elementary" etwas Aufregendes und Außergewöhnliches, gar etwas „Monumentales"? Etwas wie ein „Maelstrom" von JR EWING oder ein „Laterus" von TOOL? Mit Sicherheit nein. THE END kommen nicht an die Genialität von den oben genannten Bands ran. Werde ich mir „Elementary" nach diesem Tag noch einmal anhören? Man soll niemals nie sagen, aber vermutlich eher nicht. Dafür ist dieses Album einfach zu uninteressant.

Mehr Progressive Metal Reviews