Tangaroa - Day


Review

Stil (Spielzeit): Progressive Extreme Grind Metal (18:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Anticulture Records/UK-Import (18.09.2006)
Bewertung: Hoch technisch und interessant (8,5/10)
Link: http://www.tangaroa.org.uk
Bei vielen Jazz-beeinflussten Extreme Metal Bands muss man ja vorsichtig mit der Punktevergabe sein. Jedenfalls geht es mir so, dass ich im ersten Moment immer von der schier unglaublichen musikalischen Fertigkeit dieser Bands übermannt werde. Erst nach mehreren Durchgängen zeigt sich dann wirklich ob hinter den 7/8-Takten und dem Gitarrengewichse auch wirklich gute Songs stecken. Denn schließlich und endlich geht es ja darum.

Bei TANGAROA aus Leeds ging es mir genauso. Die fünfköpfige Band, die in diesem Jahr ihren neunten Geburtstag feiern kann, veröffentlichte bisher zwei selbstproduzierte Platten: 2001 die „Ever Fucked A Black Metal Whore?"-Mini-CD und 2002 die „Tangaroa"-EP. Mit einem Labelvertrag bei Anticulture Records in der Tasche präsentieren TANGAROA nun ihre dritte EP genannt „Day".

Und oh mein Gott, hinter all dem schon erwähnten Takt-Gewirr, vertrackten Songwriting und Jazz-Melodie-Linien verstecken sich atemberaubend gute Songs. Jeder der fünf Tracks ist tatsächlich so eigenständig, dass mir da auf die schnelle gar keine vergleichbare Band einfällt... Nach längerem überlegen kann ich dann aber wohl am ehesten einen Mix aus EPHEL DUATH, PITBULLS IN THE NURSERY, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, CONVERGE, BECOMING THE ARCHETYPE und THE OCEAN als vertretbar ansehen. Doch das Beste: dieses Jazz-Chaos-Tech-Metal-Gefrickel wird begleitet von einem Shouter, der so schön verzweifelt-angepisst kreischen und schreien kann, dass einem wie mir fast die Tränen kommen.

Mein Fazit: Den einzigen negativen Punkt erhält diese Platte von mir Aufgrund der Spielzeit. Denn nach den 19 Minuten will ich einfach noch mehr von dieser Band hören. „Day" ist aufregend: vertrackt und geradlinig, melodisch und brutal, introvertiert und extrovertiert. Diese Platte hat einfach alles. Definitiv eine EP, der sehr viel Anerkennung und Aufmerksamkeit gebühren sollte.

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