Denn nein, soviel sei schon einmal verraten, "Tiktaalika“ ist beileibe kein Meisterwerk geworden. Grund hierfür: Das mit Gastmusikern gespickte Erstwerk – hier drücken sich u.a. Tommy Rogers (BETWEEN THE BURIED AND ME), Neil Purdy (LUNA‘S CALL) und Danïel De Jongh das Mikrofon in die Hand – versucht sich durchgehend an der Neuinterpretation des Altbekannten. Von der Idee, 375 Millionen Jahre geologischer Prozesse musikalisch zu verarbeiten, bis hin zur musikalischen Stilistik, die im Spannungsfeld aus 80er Thrash, Progressive Rock und Tech Metal gründet, kommt einem alles irgendwie bekannt vor.
Altbekanntes provisorisch zusammengeflickt
Per se ist das keineswegs negativ, doch CHARLIE GRIFFITHS schafft es nur selten eine ähnlich Sogwirkung wie ähnlich gelagerte Acts (THE OCEAN COLLECTIVE) zu erzeugen. So wirkt "Tiktaalika“ bei aller handwerklicher Klasse häufig zusammengeschustert und fahrig. Das ist insbesondere deswegen schade, da es nicht zwingend die Versatzstücke selbst sind, die dem Debütalbum im Weg stehen, sondern ihre Zusammensetzung.
Denn während "Tiktaalika“ zwischendurch immer wieder echte Highlights (insbesondere die Refrains von "Arctic Cemetery“ und "In Alluvium“) zu bieten hat, gehen diese in den meist zu ausladenden Strukturen verloren. So steht am Ende ein Album, welches mit Adleraugen auf seine Nische zielt (und diese auch voll trifft), aber das große Ganze aus dem Blick verliert. Irgendwie gut, irgendwie aber auch ein lauwarmes Erlebnis.
Tracklist
1. Prehistoric Prelude 00:02:14
2. Arctic Cemetery 00:06:06
3. Luminous Beings 00:05:57
4. In Alluvium 00:08:13
5. Dead in the Water 00:08:45
6. Digging Deeper 00:04:31
7. Tiktaalika 00:08:34
8. Crawl Walk Run 00:05:06
9. Under Polaris 00:03:06