Vola - Friend Of A Phantom Tipp

Vola - Friend Of A Phantom
    Progressive Metal

    Label: Mascot Label Group
    VÖ: 01.11.2024
    Bewertung:8/10

    VOLA im Web


Mit ihrem vierten Studioalbum "Friend Of A Phantom" machen VOLA genau da weiter, wo sie mit dem bärenstarken "Witness" (2021) aufgehört haben. Nach ihrem ersten Livealbum "Live At The Pool" (2022), das Corona-bedingt unter besonderen Umständen und ohne Zuschauer in einem von Grün überwucherten, toll ausgeleuchteten Swimmingpool (!) zustande kam, läutet das Quartett nicht etwa ein neues Kapitel ein, sondern bleibt sich musikalisch treu und justiert allenfalls ein paar Stellschrauben nach.

In ihrem eigenen musikalischen Universum lassen die Dänen irgendwo zwischen Progressive Metal, Industrial und sphärischen Ambient-Sounds erneut standesgemäß krachen und begeistern mit Liebe zum Detail, Abwechslungsreichtum und poppigen Melodien, ohne anbiedernd oder zu Mainstream-lastig zu klingen.

In neun Tracks bei einer angenehmen Spielzeit von 41 Minuten zeigen sich VOLA erneut berechnend unberechenbar und zaubern direkt im Opener "Cannibal" mit IN-FLAMES-Vokalist Anders Friden einen hochkarätigen (und den einzigen) Gast aus dem Ärmel. Mit seinem hektischen Riffgewitter, dem Wechselspiel aus Fridens Screams und Asger Myginds sanften, hellen Vocals sowie einem bombastischen Chorus haben die Dänen ihre Zuhörer direkt am Haken.

Gleiches gilt für "Break My Lying Tongue" und seine poppige, fiebrig-zappelnde Keyboard-Melodie, bevor Mygind gegen Ende des Songs selbst mit tiefem Grollen zeigt, dass er nicht nur sanft und klar singen kann. Der Beweis für letzteres (als ob es einen geben müsste...) folgt in Form der eindringlichen, futuristisch-reduzierten Ballade "Glass Mannequin". Musikalisch luftig-leicht bringt "I Don''t Know How We Got Here" eine weitere Verschnaufpause ein, während es sich "Paper Wolf" als eindringlicher Ohrwurm schon nach wenigen Durchläufen dauerhaft in den Gehörgängen bequem macht. Der epische Refrain mit seinen famosen Breitwand-Riffs zaubert dem Hörer ein seliges Grinsen ins Gesicht.

Das düster-schwere "Hollow Kid" bringt mit seiner rauen Fassade und monotonem Riffing erneut die härtere Seite von VOLA zum Vorschein.

Die charismatischen Vocals, eingängigen Momente und brachialen Riffgewitter bei dominantem Einsatz von Keyboards machen auch "Friend Of A Phantom" in seiner Gesamtheit zu einem hörenswerten Album, das man sich gerne mehr als einmal durch die Gehörgänge pfeift, zumal es wie erwartet knackig und druckvoll produziert aus den Boxen schallt. So macht vertrackt-eingängige Musik der härteren Gangart Spaß!

"Friend Of A Phantom" Trackliste:

1. Cannibal (feat. Anders Friden)
2. Break My Lying Tongue
3. We Will Not Disband
4. Glass Mannequin
5. Bleed Out
6. Paper Wolf
7. I Don‘t Know How We Got Here
8. Hollow Kid
9. Tray

VOLA Line-up:

Asger Mygind - vocals, guitar
Nicolai Mogensen - bass
Martin Werner - keyboard
Adam Janzi - drums

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...