Stil (Spielzeit): Prog (58:36)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut Music/SPV (29.08.05)
Bewertung: Dramatischer Prog Rock (7,5/10 Punkten)
Link: http://www.carptree.com
Carptree klingen auf ihrem mittlerweile dritten Album ein wenig wie die kleinen Brüder von Arena. Ihre Stücke sind etwas weniger bombastisch und voluminös, dafür feingliedriger und hier und da etwas verspielt. Ähnlichkeiten kommen besonders durch den Gesang von Niclas Flinck, den großen Unterschied macht die andere Hälfte von Carptree, Pianist Carl Westholm, dessen Spiel mehr filigran als bombastisch wirkt.
Auffällig ist Niclas Flincks erzählender Gesangsstil, der sich über das ganze Album zieht und die zehn Stücke verbindet. Es ist fast, als würde man einem Menschen gegenübersitzen, der eine Geschichte nach der anderen erzählt. Zumeist traurige Geschichten, wie das mit klagender Stimme vorgetragene und von melancholischen Chören begleitete The Weakening Sound. Insgesamt spürt man bei Carptree einen Hang zur Dramatik. Schon der wuchtige Opener The Titans Clash Agressively To Keep An Even Shore zeigt, wo die Stärke der Band, die von sieben Musikern, dem sogenannten “No Future Orchestra” unterstützt wird, liegt. Doch das Duo kann mehr als nur Theaterrock. Tilting The Scales z.B. wirkt modern und dürfte Fans moderneneren Rocks ebenso begeistern wie Prog-Jünger. Bei This Is Home, dem letzten Stück der CD, scheint man schließlich einige Anleihen bei Queen genommen zu haben, so energiegeladen klingen die mehrstimmigen Chöre.
Einen gewissen Sinn fürs Theatralische sollte man schon mitbringen, wenn man sich diesem Album nähert. Dann aber steht dem Genuss von Man Made Machine nichts mehr im Weg. Neben erfahrenen Proggis können sich auch Einsteiger an die CD wagen, denn die Musik ist so eingängig, dass jeder Zugang zu den Stücken finden sollte.