Dr. Slaggleberry - The Slagg Factory (EP)


slaggleberry_09

Stil (Spielzeit): PostMathcore/Instrumental (22:24)
Label/Vertrieb (VÖ): Crash Rec. (12.10.09)
Bewertung: 8/10

Link: www.drslaggleberry.com/

www.myspace.com/drslaggleberry



Nach den zwei bereits erschienenen  EPs „Untitled" und „Tuc into the tar!", legen Dr: SLAGGLEBERRY 2009 also mit „The Slagg factory" wieder einmal  nach. Und erneut zeigt das maskierte (Math-Metal-)Trio, das ihm jegliche musikalischen Grenzen völlig am Allerwertesten vorbei gehen. Math Metal, Progressive Rock, Jazzcore, Metal-Noisecore und andere experimentelle Soundkulissen vermischen sich hier.  Auf ihrer Myspace Seite schreibt das Trio aus Großbritannien sogar selbst „. . .unser Stil wurde schon als so Vieles bezeichnet. Der Hörer soll am besten selbst entscheiden, als was er unseren Stil bezeichnet."

Als Einflüsse werden Bands wie MR.BUNGLE, PRIMUS, KING CRIMSON aber auch MESHUGGA oder SIKTH genannt. Die Grundriffs klingen manchmal auch nach alten HELMET. Und genau so irrwitzig klingen DR.SLAGGLEBERRY auch. Der Wahnsinn hat eine neue musikalische Untermalung.
Und als wäre es nicht genug, dass die drei Briten das Chaos pur in Musik umgewandelt haben, gibt einem die Bandkonstellation, bestehend aus zwei Gitarren und einem Schlagzeug, dann endgültig den Rest. Organisiertes Chaos trifft auf gekonnt fabrizierten Krach. Hin und wieder mutiert ein chaotisches Frickelriff dann sogar zu einer melodiös glänzenden Line, die wiederum ihresgleichen sucht, nur um Sekunden später wieder im totalen Chaos zusammenzubrechen. „The Slagg Factory"  verstrahlt das Flair einer wüst aufgenommenen, progressiven, jazzigen, chaotischen Jamsession. Das liegt teilweise auch am Sound, der ein wenig matschig klingt aber der Qualität des Albums nichts abtut. Traurig ist einzig und allein, dass die Jungs sich teilweise zu sehr im Chaos verstricken, dadurch verlieren die Songs ein wenig an Glaubwürdigkeit.

„The Slagg Factory" ist ein anstrengendes Album, stellt aber auch das Können der Musiker unter Beweis, die es schaffen, trotz der ganzen Chaotik Souveränität auszustrahlen. Wer klar strukturierte Songs mag, sollte hier definitiv die Finger von lassen. Wer aber offen für was Verrücktes ist, wer sich eine vage Vorstellung davon machen möchte, wie PRIMUS auf Koks klingen würden, der sollte hier bedenkenlos zugreifen. Eine durchgedrehte, verrückte, gute Scheibe.
Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF

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