Madder Mortem – Deadlands (Re-Release)



Stil (Spielzeit): Metal / Progressive (68:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville Records (bereits erschienen)
Bewertung: 9/10
Link: Myspace

In der Band MADDER MORTEM habe ich wohl eine neue Lieblingsband von mir gefunden. Die von manchen Kritikern als Avantgardisten bezeichneten Musiker sind die Krönung der Experimentellen Metalszene, ohne Elektronik oder unkonventionelle Instrumente. Dabei ist zu bemerken, dass es meiner Ansicht nach nur sehr wenige Bands gibt, die wirklich etwas Neues fabrizieren und damit absolut begeistern können.

Bei „Deadlands“ handelt es sich um ein Re-Release des gleichnmigen Albums von 2002. Erweitert wurde es um zwei Bonus Tracks und ein Booklet aus edlem, dickem Papier, dessen Ausmaße eindeutig nicht für den Jewelcase-Standart konzipiert wurde (obwohl die CD in Jewelcase verkauft wird. Da muss man halt etwas stopfen…), das Bilder, alle Songtexte und eine mehrseitige Einleitung der Sängerin, in der z.B. Gründe für das Re-Release angegeben werden, enthält.

Wichtigster Besandteil der Musik von MADDER MORTEM ist die Sängerin, deren Gesang so voluminös und fest ist, dass man ihn förmlich greifen kann. Teilweise Opernmäßig, teilweise „normal“, teilweise Metalmäßig. Besonders gut gefallen mir die mehrspurig eingespielten, gegenläufigen Gesangsparts. Kaum zu glauben, was sie aus ihrer Stimme rausholen kann. Ein weiteres Merkmal der Musik ist das Gitarrenspiel. Präzise Riffs und wunderbare Soli, wie man es von Progressive gewohnt ist.

MADDER MORTEMs Musik umhüllt einen mit einer Wolke aus Musik, die einen schweben lässt. Nur sehr wenige Bands dieses Kalibers schaffen es, sich nicht wie NIGHTWISH anzuhören (Kombination gute Musik und super Sängerin impliziert fast schon einen Vergleich mit ihnen), und MADDER MORTEM hört sich eingenständig nach sich selber an. Mich wundert ehrlich gesagt, dass ich diese Band noch gar nicht kannte bzw. dass diese Band im Allgemeinen nicht so bekannt ist. Das muss sich auf jeden Fall ändern!

 

Einen Punkt habe ich jedoch abgezogen, denn leider schöpft die Band ihr spezifisches Potential nicht aus. Schade, denn Potential habe die wie niemand sonst. Es gibt etwa zwei oder drei Lieder auf „Deadlands“, in denen MADDER MORTEM das gemacht hat, und das haute mich vom Hocker. So epische, melancholische und monumetale Musik gibt es als solche sonst nicht. Das hat halt zur Folge, dass die anderen Songs im Schatten von den Meisterwerken stehen.

MADDER MORTEM ist eine Band die eigentlich jedem Menschen auf der Erde zusagen müsste (ich wüsste zumindes jetzt nicht, wem das nicht gefallen könnte), und deren Namen man im Auge behalten muss.

Daher mein Tipp: Jeder sollte sich das „Deadlands“ kaufen, sonst verpasst er einen der besten musikalischen Acts unserer Zeit.

BYE Redaktion

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