Kat
Stil (Spielzeit): Rock'N'Roll (47:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Rude Records (05.11.10)
Bewertung: 8/10
Hitze, Melkkühe und Musik - Wacken Open Air 2010
Die Wettervorhersage war nicht schön. Man packte Regenklamotten ein, schweißte liebevoll die Running Order in Tütchen und grummelte ein wenig vor sich hin. Es erschien so unfair, nach dem Hitzesommer plötzlich mal wieder ein Regen-Wacken zu bekommen. Also fuhren wir am Donnerstag um 9 Uhr natürlich auch im strömenden Regen aus Hamburg los gen Norden, um das 21. Wacken Open Air feierlich zu beginnen.
Man kann ja sagen was man will: das diesjährige Billing des 21. Wacken Open Air müsste so ziemlich jeden anderen Veranstalter verblassen lassen: IRON MAIDEN, MÖTLEY CRÜE, WASP, EDGUY, CANNIBAL CORPSE, AMORPHIS, TIAMAT...ich höre besser auf. Meine eigenen kleinen Grinser bei Bestätigungen wie THE BOSS HOSS und TORFROCK mal außen vor: besser geht es nicht. Dabei sind die zahllosen kleineren und "undergroundigeren" Kombos noch gar nicht erwähnt. Was auch immer Holger und Thomas da geritten hat: gut gemacht!
Ein sonniger Nachmittag in Hamburg, in einem wunderschönen Bus der Firma Gibson (mit Haltegriffen aus Gitarrenhälsen und eingerichtet wie ein 5-Sterne-Hotelzimmer) warten Jeff Waters und Dave Padden bestens gelaunt auf mich. Die beiden sind entspannt, unglaublich freundlich und Jeff besteht als erstes darauf, dass ich seine neue, selbst entworfene Flying-V umhänge und für Fotos pose. Das Schätzchen ist aber auch ein selten herrliches Stück geworden, und er genießt regelrecht mein entzücktes Quietschen, als ich ein wenig darauf herumklimpern darf.
Stolz wie Bolle schaut er aus, der Jeff, und das mit Recht. Er und Sänger/Gitarrist Dave haben mit dem neuen Werk "Annihilator" (Release am 17. Mai) ein wahres Juwel zusammengestellt, und genau darum geht es bei unserem folgenden Gespräch.
Was wurde alles schon gemunkelt: Der Ballroom am Hafen macht dicht. Bleibt dicht. Geht woanders hin. Fragt sich nur, wohin. Irgendwann war es klar, dass es den Kultclub an eine alteingessene Adresse verschlagen wird: das berühmte Café Keese mitten auf der Reeperbahn. Der dort ansässige Quatsch Comdey Club wird in der Woche abends im Saal weiter auftreten, unten rockt der Ballroom und Samstag auch den Saal. (Der Keller wird jeden Samstag bis Mai weiterhin eine Raver-Techno-Izdn-izdn-izdn-Disse bleiben). Ich musste erst trocken schlucken. Das Café Keese ist riesig im Vergleich zum alten Ballroom, und irgendwie war keinem so recht klar, was den geneigten Headbanger dort erwarten wird.
Vergangenen Freitag, 30. Todestag des unvergessenen Bon Scott, war es dann soweit: Oliver Otto und Crew luden zum Pre-Re-Opening ein. Sozusagen ein Testlauf zum Anwärmen. Kurz gesagt: das Anwärmen war unnötig, der Ballroom platze aus allen Nähten.
Nach einem Jahr Wackenpause habe ich mich teils überreden, teils hinziehen lassen, das größte Metalfestival der Welt erneut zu beehren. Und zu meinem großen Erstaunen hatte ich einen Höllenspaß. Wenn auch mit weitaus zu wenigen Bands auf der Liste, weil ich mir dieses Gedränge einfach nicht mehr antun kann und will. Sorry, gegen Schiss kann man nichts machen. Aber dazu später mehr...
Stil (Spielzeit): Instrumental/Ambient (53:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Pirate Smile/SPV (24.04.09)
Bewertung: 8/10
Stil (Spielzeit): Progressive Rock/Metal (59:04)
Label/Vertrieb (VÖ): EMI (03.05.1988)
Bewertung: 10/10
Stil (Spielzeit): Progrock (1:00:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Rhino Records / Oktober Promotions (27.03.09)
Bewertung: 9/10
Das Wacken Seaside wird dieses Jahr zum ersten Mal drei Tage lang das beschauliche Aurich in Ostfriesland zum Leben erwecken. Bei dem ersten Seaside 2008 war es nur ein Tag, aber dieses Jahr dachte man sich mal, noch mehr tolle Bands heranzuschaffen.
Mit IN EXTREMO haben die Orgas auch gleich einen sehr feinen Headliner buchen können. Im Großen und Ganzen sind 2009 aber auch viele Kultkapellen am Start. Die rosa Rocker von J.B.O., die Hamburger Originale von OHRENFEINDT, die Leckerchen von THE BOSS HOSS oder auch die dänischen D-A-D, die live schon immer eine Macht waren. Bands wie EDGUY und U.D.O bedienen dann mehr die Metalfraktion. Der Mix aus ernstzunehmender Musik und Spaßkapellen macht das Ganze sehr interessant. Bzw. macht es einfach Lust auf Party vom feinsten!
Neben dem normalen Festivalhergang wird es noch einen Mittelalter- und Fantasymarkt geben, Autogrammstunden und Aftershowparties. Die Besucherzahl ist mit ca. 5000 wunderbar überschaubar.
Von Mittwoch bis Sonntag kann man auf dem schönen Gelände campen (Tickets für 11,85 €), das 3-Tage-Festival-Ticket kostet 69,-€ .
Tickets gibt es bei http://www.marema.de
Bisher bestätigte Bands:
In Extremo***** Edguy***** Der W***** The Bosshoss***** J.B.O.***** Heaven Shall Burn***** Stratovarius***D-A-D***** Biohazard***** Torfrock***** Axxis***** Eisbrecher***** Kneipenterroristen***** Dirty Deeds***** Holy Moses*****
Desperadoz*****Girlschool*****Suidakra***** U.D.O.***** Ohrenfeindt***** Secrets of the moon***** SAHG***** Sweety Glitter
Weitere Bands folgen
Es ist Freitag Nacht und ich kann mal wieder sehr entzückt beobachten, wie Menschen ihre musikalische Herkunft einfach nicht verleugnen können.
Recht früh am Abend (Kiez-Zeit: ca. Mitternacht) kommt eine Gruppe Männer in die Metalkneipe, die ich ab und an mit meiner Arbeitskraft verschönere. Alle sehen sehr sehr normal aus. Ordentlicher Haarschnitt, Windjacken, Stoffhosen. Eher so normaler White-Collar-Durchschnitt. Nach einem sehr höflich angefragten „Könntet ihr was von AC/DC spielen?“ und den ersten zehn Bieren spielt unser DJ dann „Thunderstruck“ Und ich gucke entgeistert von meinem Gerödel auf weil sich diese unscheinbare Gruppe plötzlich zu einem wahren Metal-Mayhem wandelt.Sie schreien, luftgitarren und brüllen ihre Energie hinaus, dass die Wände wackeln. Ich kann nicht anders, ich muss mich grad mal mitfreuen. Besonders zwei der Herren zeichnen sich durch großartiges Agieren aus und rutschen kniewärts über den nicht mehr sehr sauberen Boden. Nach weiteren gefühlten 20 Songs kommt der Eine schweissüberströmt und strahlend wie ein Honigkuchenpferd an den Tresen und jappst :“ Ihr seid so genial. Und so SCHEISSE! Wir wollten schon vor einer Stunde gehen....“
Daraufhin bestellt er nochmal zehn Bier und hat eindeutig den Abend seines Lebens. Der Rest der Gruppe ging irgendwann, er kam bis frühmorgens immer wieder in den Laden und feierte glückselig weiter. Da hat jemand seine Jugend wieder entdeckt.
Jaja. Man sollte nie Menschen nach dem Aussehen beurteilen J In diesem Sinne: eine wunderbare Märzwoche wünsche ich!
Stil (Spielzeit): PopPunk (46:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferryhouse/Warner (20.03.09)
Bewertung: 6/10
Erstaunlich. Das gestern noch so tiefgraue Hamburg, voller Nässe und Nebel, leuchtet heute wie frischgewaschene Gardinen. Ich finde es jedes Jahr herrlich, wie die Menschen plötzlich auftauen und sogar bei den miesepetrigsten sowas wie ein Lächeln über das Gesicht huscht, während sie auf die Ampel warten. Demnach futterten wir heute unseren wöchentlichen Lamm-Döner auch draußen in der Märzsonne.
Bei mir hat so ein Wetter immer großen Einfluss auf die Sommerplanung. Wo andere Kataloge wälzen und sich um Ferientermine mit den Kollegen prügeln, bin ich am gucken, wo welche Band spielt und wie man seine Urlaubstage am cleversten verplant.
Eine Premiere werde ich dieses Jahr haben: ich fahre endlich mal zum KIT. Das ist bereits das zwölfte und ich war ehrlich noch nie da. Tsts. Unverzeihlich. Also geht es Ende April mit meiner Infernal Sister Sylvia gen Baden-Württemberg. Ich bin sehr gespannt.
Dieses Wochenende werde ich nach ich-weiß-nicht-wievielen-Jahren mal wieder in die Alsterdorfer Sporthalle wandern. In dem Betonklotz spielen die Herrschaften Judas Priest, Megadeth und Testament. Mit letzteren bzw. Mr. Eric Peterson habe ich ein Interview, dann geht es ins Getümmel und dann in meinen Nachtjob. Argh. Aber was tut man nicht alles für die Musik…Ich bin sehr gespannt auf das Gespräch mit dem Gitarrenhelden, immerhin ist der Gute für die meiste Mucke bei den Thrashern zuständig. Wird sicher interessant! Erkenntnis der Woche: Moppelköppe Galore, aber ihr werdet verlieren!
Stil (Spielzeit): Stoner/Prog (44:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Buzzvill/Rough Trade (bereits erschienen)
Bewertung: 7/10
Stil (Spielzeit): Garage Rock/Indie (33:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Bad Reputation (bereits erschienen)
Bewertung: 8/10
Stil (Spielzeit): Country (34:46)
Label/Vertrieb (VÖ): ATO/ Rough Trade (06.02.09)
Bewertung: 8/10
Stil (Spielzeit): Hard Rock Instrumental (59:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2008)
Bewertung: 9/10