Stil (Spielzeit): Prog Rock (59:41)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut/SPV (22.08.08)
Bewertung: Sehr gute Ansätze, zu wenig Durchhaltevermögen (7/10)
Link: http://www.myspace.com/omerephrat
EPHRAT, die vierköpfige Band um Multiinstrumentalist, Bandkopf und Songschreiber Omer Ephrat stellt mit „No One’s Words“ ihr Debüt vor und kann sich dabei auf prominente Hilfe berufen. Abgemischt wurde das Album von Steven Wilson (PPORCUPINE TREE) abgemischt, außerdem liehen Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION) und Petronella Nettermalm (PAATOS) liehen dem Quartett aus Israel ihre Stimmen.
Stilistisch bewegen sich EPHRAT zwischen den Prog-Klassikern der späten 60er und 70er Jahre und moderaten Metaleinflüssen. Das kann wie beim Opener „The Show“ funktionieren und eine starke und dichte Atmosphäre geben oder wie beim in meinen Augen eher überflüssigen „Haze“ (mit Petronella Nettermalm) auch vollkommen daneben gehen, in dem die verschiedenen Stimmungen der einzelnen Teile einfach nicht zueinander passen wollen und auch für sich genommen weitgehend verzichtbar sind.
In „Better Than Naything“ ergänzt die Band ihren Sound mit folkloristischen Elementen aus ihrer Heimat, die der Musik einen exotischeren Touch verleiht. Leider verliert der Song durch verzerrten Gesang in einigen Passagen wieder an Wärme, die mit A Capella Passagen aufgebaut wurde.
Das illustriert eigentlich das Manko dieses Albums sehr gut. Die Grundlagen stimmen. Die Mitglieder von EPHRAT können ohne Zweifel mit ihren Instrumenten umgehen und an guten Songideen mangelt es Omer Ephrat nicht. Auch an der Produktion ist nichts auszusetzen. Leider fehlt aber einfach zu oft das Durchhaltevermögen, eine Idee, eine Stimmung oder Atmosphäre komplett aufzubauen bzw. nicht mit dem nächsten Break und dem folgenden Part zu demontieren.
Ich bin jetzt schon auf das nächste EPHRAT Album gespannt. Sollte es dem Quartett gelingen, ihren Stil noch etwas klarer zu definieren und euch bei verschiedenen musikalischen Themen in einem Song die Atmosphäre über die zeit zu retten, könnte die Band eine feste Hausnummer im Prog Rock werden. „No One’s Words“ wird dabei aber nur das Gesellenstück bleiben.