Stil (Spielzeit): Alternative Prog (1:12:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Superball Music/SPV (22.08.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.cog.com.au
In Australien sind COG durchaus schon eine Hausnummer, bei uns hat sich das progressive Alternative Trio aus Down Under noch nicht durchsetzen können. Das könnte sich mit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Sharing Space“ ändern.
Da überrascht schon der erste Song „No Othe Way“ mit einer wenig radiotauglichen Länge von 9:55 und erstaunt mit für das alternative Genre ungewohnt komplexen Arrangements. Wenn nicht die angezerrte Gesangsproduktion und die etwas abgehackte Aussprache von Sänger Flynn Gower wäre, die er auch über fast die komplette Distanz des Albums beibehält, könnte man fast den Eindruck bekommen, ein traditionelles Prog-Album in den Händen zu halten.
Ganz so klassisch geht es dann zwar nicht weiter, aber die drei Australier lassen sich nie auf das Niveau vieler Akkordeschrubbender Genrekollegen herab und überraschen mit rhythmischen Feinheiten und abwechselungsreichen Farbtupfern mit Keyboards oder sogar Violinen.
Auch bei den Inhalten bohrt das Trio keine dünnen Bretter. „Are You Interested“ beschäftigt sich mit der Angst vor allem Fremden und nicht Angepassten, die von Politik und Medien geschürt und ausgenutzt wird. Ein ähnliches Thema hat „Town Of Lincoln“, das sich mit der Nichtanpassung an die Normen der Gesellschaft, des eigenständigen Denkens beschäftigt, während „What If“ dagegen eine positive Vision von der Zukunft entwirft.
Angenehm dabei ist, daß sich COG dabei nicht in spätpubertärer Rebellion verlieren, sondern tatsächlich eine durchdachte Meinung vortragen können.
COG haben auf ihrem zweiten Album eine Mischung geschaffen, die Freunden anspruchvollerem Alternative Rock begeistern und selbst dem einen oder anderen Proggi wenigstens Anerkennung entlocken sollte. Letztere dürften sich höchstens an den modernen Arrangements und dem etwas eintönigen Gesang stören.
Bleibt zu hoffen, daß COG der deutschen Alternative-Gemeinde, die abgesehen von wenigen Ausnahmen wie BLACKMAIL nicht eben für Virtuosität und einfallsreiche Arrangements bekannt ist, nichts zu anspruchsvoll zu Werke gehen.