Stil (Spielzeit): Prog (60 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Rec. / Sure Shot Worx (18.02.2008)
Bewertung: schwer verdauliche Rohkost (7,5/10)
Link: http://www.to-mera.com
Etwa 16 Monate ist es jetzt her, dass die Briten von TO-MERA mit ihrem furiosen Debut „Transcendental“ die europäische Prog-Szene aufmischten und reihenweise Höchstnoten kassierten.
Ob dem Fünfergespann aus dem Vereinigten Königreich mit dem Nachfolger „Delusions“ ähnliches gelingen wird, wird sich zeigen, aber die Chancen stehen gut. Schon bei „Transcendental“ machten TO-MERA mit ihrer hohen technischen Kompetenz und dennoch, für den Progbereich, recht eingängigen Songs auf sich aufmerksam. Und aus dieser technischen Kompetenz macht auch dieses Mal keinen Hehl.
Den Mix aus klassischem Klavier, verträumt, melodischen Parts, jazzigen Gitarren, frickeligen Riffs und effektvoll eingesetzter Double-Bass haben sich die Briten bei „Transcendental“ zu Eigen gemacht und führen in auf „Delusions“ ohne wenn und aber fort. Acht vertrackte, sehr vielschichtige und fantasievolle Songs verteilen sich auf eine Gesamtspielzeit von einer Stunde. Für meine Begriffe allerdings schon fast ein bisschen zu vielschichtig.
Das dem geneigten Hörer im Bereich Prog schwer verdauliche Kost serviert wird, ist allgemein bekannt, aber das ist schon fast Rohkost. Eingängige Refrains, bestimmt durch Julie Kiss’ starke Stimme, wechseln mit Instrumentalparts, die sich vor Breaks und Bridges und Double-Bass fast überschlagen, frickeligen Riffs und Soli. Den Einsatz von Jazz- und Swing-Elementen haben TO-MERA gegenüber „Transcendental“ noch verstärkt und damit vielleicht zuviel des Guten zum Besten gegeben. Im Endeffekt haben alle Songs auf „Delusions“ etwas ganz besonderes für sich aber irgendwie sind die Stücke so überladen, dass alles ein wenig „over the top“ klingt. Fazit: Bei „Delusions“ ist der technische Wert wie erwartet sehr hoch – im Bereich Eingängigkeit hat die Band jedoch etwas an Glanz verloren. Dieses Werk ist definitiv nur etwas für Prog-Fans.
Anspieltips: “The Lie”, „The Glory Of A New Day“, „Inside The Hourglass“