Blackfield - s/t


Review

Das Debüt von Blackfield trägt klar die Handschrift Steve Wilsons, und falls das nicht schon Qualitätsbeweis genug ist, sei hiermit versichert: Wer die letzten Porcupine Tree-Alben sein Eigen nennt, der sollte unbedingt in „Blackfield" (Snapper Music / SPV) reinhören. 

Bevor ich zur Musik komme, ersteinmal zu den Texten: Schade nämlich, dass ich keine vorliegen habe. Mich hätte schon interessiert, was Wilson (Frontmann von Porcupine Tree) und Aviv Geffen, das Duo hinter Blackfiled, im Einzelnen zu sagen haben. Zumal der Israeli Geffen in seinen Songs Partei für diejenigen nimmt, die in seinem Land wenig zu sagen haben und als einer der dort wichtigsten und anerkanntesten jungen Musiker die Meinungen polarisiert. - Nicht zuletzt durch seine Ballade „I Cry For You", die in Israel zur inoffiziellen Nationalhymne wurde. 
Doch wie klingt die Musik dieses anscheinend genialen Duos, das sich gegenseitig zu Shows einlud und bei jedem seiner Treffen weitere Songs für vorliegendes Album aufnahm? Sie klingt poppig, melancholisch und hoffnungsvoll, wunderbar elegisch und zeitlos, blumig, voller Gefühl und atmosphärisch warm. „Lullaby" beispielsweise ist mit Klavier und Streichern durchgehend klassisch gehalten, im Refrain von „Open Mind" stampfen die Beats, die Strophe hingegen verzichtet auf alles Laute und stützt sich auf eine cleane Gitarre, der Titelsong geht mit Drums, Klavier, Gitarre und Keyboard eher ins Rockige. Insgesamt überwiegen die sentimentalen Momente, die gemeinsame Vorliebe für den Classic-Rock der 60er/70er hört man deutlich heraus, ebenso wie ein Faible für progressive Arrangements, bekanntlich ebenfalls ein Markenzeichen der blutsverwandten Porcupine Tree. Wilson singt den überwiegenden Anteil, natürlich ergreifend wie eh und je, oftmals ergänzen sich die beiden Musiker im Refrain.

„Blackfield" ist ein wunderbares Album geworden, das man einfach nur nebenher, vor allem aber konzentriert und bewusst, in traurigen wie auch in fröhlichen Momenten hören kann. Es ergänzt jeglichen Augenblick nahezu perfekt.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!