Die Hamburger Truppe zeigt sich noch ambitionierter als auf dem Erstling „…But Heaven Is Clear“. Ausgehend von dem damals etablierten Sound, der sich irgendwo zwischen Alternative, Prog und Art Rock bewegt, legen GALAXY SPACE MAN ein paar Zähne zu. Sie scheinen zwischendurch am Post-Hardcore geschnuppert zu haben und sind härter geworden.
Mehr Shouts, mehr Geknüppel: GALAXY SPACE MAN sind rauer geworden
Das zeigt sich zum einen am grundlegenden Sound der Platte, die doch deutlich rauer klingt als der proggig-glatte Vorgänger. Zum anderen gibt es auf „Unravel“ mehr Shouts, mehr heavy Riffs und mehr Geknüppel, an einer Stelle sogar eine Art Blastbeat. Die Stimme von Sänger/Gitarrist Mattia Zander ist gereift, er klingt auch in den cleanen Passagen nicht mehr so jungenhaft.
„Unravel“ entfaltet sich zum emotionalen, sehr gelungenen Album
GALAXY SPACE MAN schöpfen mehr Möglichkeiten aus, scheitern aber nicht an ihren Ambitionen. Das spricht für die Songwriter-Fähigkeiten der Band. Auch wenn „Unravel“ eine Achterbahnfahrt aus schweren Riffs und zerbrechlichen Akustikparts, aus Geschrei und Gesäusel, aus straightem Rock und verkopfter Schrägtakterei ist, bleibt es packend. Und entfaltet sich nach ein paar Durchläufen zu einem tiefgehenden, emotionalen und sehr gelungenen Album. Gut gemacht, Jungs – nur beim überkandidelten „Nutsy Gsus“ muss ich die Zähne zusammenbeißen und häufiger skippen.