Galaxy Space Man - Unravel Tipp

Galaxy Space Man - Unravel

Das Debüt ist fünf Jahre her, seitdem hat sich die Musikwelt weitergedreht – und GALAXY SPACE MAN haben sich erfreulicherweise mitbewegt. Das Zweitwerk „Unravel“ zeigt ein paar neue Facetten.

Die Hamburger Truppe zeigt sich noch ambitionierter als auf dem Erstling „…But Heaven Is Clear“. Ausgehend von dem damals etablierten Sound, der sich irgendwo zwischen Alternative, Prog und Art Rock bewegt, legen GALAXY SPACE MAN ein paar Zähne zu. Sie scheinen zwischendurch am Post-Hardcore geschnuppert zu haben und sind härter geworden.

Mehr Shouts, mehr Geknüppel: GALAXY SPACE MAN sind rauer geworden

Das zeigt sich zum einen am grundlegenden Sound der Platte, die doch deutlich rauer klingt als der proggig-glatte Vorgänger. Zum anderen gibt es auf „Unravel“ mehr Shouts, mehr heavy Riffs und mehr Geknüppel, an einer Stelle sogar eine Art Blastbeat. Die Stimme von Sänger/Gitarrist Mattia Zander ist gereift, er klingt auch in den cleanen Passagen nicht mehr so jungenhaft.

„Unravel“ entfaltet sich zum emotionalen, sehr gelungenen Album

GALAXY SPACE MAN schöpfen mehr Möglichkeiten aus, scheitern aber nicht an ihren Ambitionen. Das spricht für die Songwriter-Fähigkeiten der Band. Auch wenn „Unravel“ eine Achterbahnfahrt aus schweren Riffs und zerbrechlichen Akustikparts, aus Geschrei und Gesäusel, aus straightem Rock und verkopfter Schrägtakterei ist, bleibt es packend. Und entfaltet sich nach ein paar Durchläufen zu einem tiefgehenden, emotionalen und sehr gelungenen Album. Gut gemacht, Jungs – nur beim überkandidelten „Nutsy Gsus“ muss ich die Zähne zusammenbeißen und häufiger skippen.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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