Bestens aufbereiteter Progressive-Klassiker
Man kann in seligen Erinnerungen zu PORCUPINE TREE schwelgen und von seinen Solowerken halten, was man will: Als Soundtüftler liefert Steven Wilson regelmäßig ab. Der Brite besorgte bereits zahlreichen Klassikern und Meilensteinen von JETHRO TULL, YES und schon zuvor GENTLE GIANT einen frischen Klang, ohne den Charme des Originals anzutasten.
Das gelingt Wilson auch bei den sieben Nummern auf "Free Hand". Ob GENTLE-GIANT-Trademarks wie die mehrstimmigen Gesänge in "On Reflection", das Country-Feeling versprühende "Mobile", das mittelalterliche Instrumental-Intermezzo "Talybont" oder vertrackte Prog-Rocker wie "Just The Same", "Time To Kill" oder der Titeltrack: In jedem Song rückt der Soundvirtuose Instrumente und Effekte an den richtigen Platz. "Free Hand (Steven Wilson 2021 Remix)" klingt voluminös, einnehmend und dynamisch. Die typische Wärme dere Siebziger wird exzellent wiedergegeben.
Mehr Mixe auf der Version mit Blu-ray, aber kein Bonusmaterial
Neben der Einzel-CD ist das Album auch als Version mit Blu-ray erhältlich, die eine Abmischung in Dolby Atmos 5.1, den originalen Flat-Mix und Quad-Mix sowie einen Instrumental-Mix enthält. Vinyl-Liebhaber kommen mit der Doppel-LP inkl. Remix und originalem Flat-Mix auf ihre Kosten. Schade nur, dass kein Bonusmaterial seinen Weg auf die Neuveröffentlichung gefunden hat.
Dass keine Mammut-Kompositionen nötig sind, um ein anspruchsvolles und vertracktes Album mit Jahrzehnte lang anhaltender Wirkung zu erschaffen, bewiesen die im Prog-Bereich stets unterschätzten GENTLE GIANT auf "Free Hand" in gerade einmal 37 Minuten. Die poppig-folkig angehauchten, durchweg abwechslungsreichen Nummern sind auch 36 Jahre nach ihrer Veröffentlichung absolut hörenswert - insbesondere im neuen Soundgewand, egal ob für alte Hasen oder neue Proggies.
"Free Hand (Steven Wilson 2021 Remix)" Trackliste:
1. Just The Same
2. On Reflection
3. Free Hand
4. Time To Kill
5. His Last Voyage
6. Talybont
7. Mobile