Denn der britischen Progressive-Rock-Formation gelingt es mit Stücken wie "Be Hard On Yourself“, "Reprogram The Gene“ oder "Cure“ hervorragend, gleichzeitig wachzurütteln und Mut zuzusprechen. Zwischen Mahnung und der Beschwörung menschlicher Qualitäten liegen die Briten damit auf unvergleichliche Weise am Puls der Zeit – die ungewöhnlich poppige Singleauskopplung "Murder Machines“ ist Zeugnis dessen: Zwischen Corona, Liebe und Vereinsamung gelingt dem Stück ein berührender Brückenschlag, der nachwirkt.
Texte, die Eindruck hinterlassen
Und doch sind es auch auf "An Hour Before It‘s Dark“ die großen Epen wie "Cure“, "Sierra Leone“ oder "Be Hard On Yourself“, welche den tiefsten Eindruck hinterlassen. Untermalt von einer gewohnt meisterhaften instrumentalen Präsentation führt Fronter Steve Hogarth mit seiner einzigartigen Stimme durch die verschlungenen Kunstwerke. In Kombination mit den bedeutungsschwangeren Lyrics hat dies vor allem einen Effekt: Erstaunen und Geborgenheit.
So macht es trotz der ernsten Themen Spaß, sich in "An Hour Before It‘s Dark“ zu verlieren und sich bei jeder Umdrehung erneut an den vielen kleinen Details in Musik und Text zu erfreuen. Das Quasi-Jubiläumsalbum beweist damit, dass in den Köpfen der Formation auch im 43. Jahr ihrer Existenz immer noch hörenswerte Musik schlummert – eine Leistung, die schon für sich genommen Anerkennung verdient. Dementsprechend ist "An Hour Before It‘s Dark“ zwar ein Album seiner Zeit, aber eben auch ein Wegweiser in die Zukunft – sowohl für die Band als auch für die Menschheit.
Tracklist
1. Be Hard On Yourself
i. The Tear In The Big Picture
ii. Lust For Luxury
iii. You Can Learn
2. Reprogram The Gene
i. Invincible
ii. Trouble-Free Life
iii. A Cure For Us?
3. Only A Kiss (Instrumental)
4. Murder Machines
5. The Crow And The Nightingale
6. Sierra Leone
i. Chance In A Million
ii. The White Sand
iii. The Diamond
iv. The Blue Warm Air
v. More Than A Treasure
7. Care
i. Maintenance Drugs
ii. An Hour Before It’s Dark
iii. Every Call
iv. Angels On Earth