Okay, Spaß bei Seite. DER NEUE PLANET haben eine neue LP rausgebracht, die absolut hörenswert ist, das kann ich an dieser Stelle bereits vorweg nehmen. „Area Fifty-Fun“ ist das zweite Studioalbum der Band, das auf das 2018er Debüt „Magrathea Erwacht“ folgt. Seit 2016 macht die Kölner Band eine wilde Mischung aus … ja was eigentlich? Post-, Progressive- und Stoner Rock sind starke Einflüsse, doch eine enorme Portion Experimentierfreude macht den eigentlichen Sound der Band aus und erinnert doch hin und wieder an andere Instrumental-Meister wie PLINI.
„Area Fifty-Fun“ besteht zwar nur aus vier Tracks mit kuriosen Titeln, aber die haben es in sich. Die Platte kommt insgesamt auf eine Spielzeit von über einer halben Stunde – ich denke, das sagt schon alles. Den Start macht „Heavy Dream Prog“ (mein Lieblingstrack auf der Platte), der direkt super entspannt und jazzig einsteigt. DER NEUE PLANET machen unsere Augenlider schwer und lassen uns träumen. Dabei passiert in diesem Song bereits unglaublich viel. Es scheint, als würde die Musik ein Eigenleben haben, sich weiterentwickeln und uns davon erzählen.
Auch „Intergalaktischer Abschlussball“ wird dominiert von den verträumten, hypnotisierenden Sounds, wobei das Album auch durchzogen ist von schwergewichtigeren Passagen, die mitreißend oder manchmal auch ein wenig wehklagend sind. Auch beim Titeltrack „Area Fifty-Fun“ (dem kürzesten Track) knallen DER NEUE PLANET ihre Bandbreite in eine Nussschale und überraschen mit immer wieder neuen Elementen (Elektronika bei „Heavy Dream Prog“, Blechbläser bei „Das Gesicht des Königs“).
Mit „Area Fifty-Fun“ haben sich DER NEUE PLANET definitiv eine Spaßzone kreiert, die trotz der komplexen Parts weniger nach String-Theorie, sondern nach Spaß an der Sache und „Mal sehen, wo uns die heutige Jam-Session hinführt“ klingt. Und das selbstverständlich gepaart mit unheimlich viel Talent.
Tracklist
Heavy Dream Prog
Intergalaktischer Abschlussball
Area Fifty-Fun
Das Gesicht Des Königs
Line-Up
Bass - Daniel Eberling
Gitarre - Ramin Moozeh, Tim Descher
Schlagzeug - Claudius Pleiß
Sonstige - Jens-Peter Meilgendorff (Trompete), Jeremias Köster (Posaune, Horn)