Kaskadeur - Phantom Vibrations Tipp

Kaskadeur - Phantom Vibrations
    Progressive Rock

    Label: Noisolution
    VÖ: 03.03.2023
    Bewertung:10/10

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Das „Phantom Vibrations Syndrome (PVS)“ ist eine sogenannte taktile Halluzination von Besitzern von Mobiltelefonen. Sie stellen sich vor, das Telefon würde vibrieren, obwohl es das gar nicht tut – sei ehrlich, das PVS kennst du auch! Statistisch gesehen sind sogar 70 bis 90 Prozent aller Mobiltelefonbesitzer:innen betroffen. PVS ist ein klassisches Beispiel, wie Realität und Einbildung verschmelzen, was farbgebend für die neue Platte „Phantom Vibrations“ von KASKADEUR ist.

Die aktuelle Platte des Quartetts zählt acht neue Tracks ganz unter dem Motto „Moderner Heavy Prog mit einem Hauch von Pop“ und wurde im ehemaligen Flughafen Tempelhof von Ingo Krauss aufgenommen – das Resultat lässt sich definitiv zeigen.

„Phantom Vibrations“ beginnt mit dem verspielten und vibrierenden „Bubble Burst“, das eine Gratwanderung zwischen Chaos und Planung zurücklegt, die den Track dynamisch und voller Überraschungen gestaltet. Direkt im Anschluss dreht „All Comes From Nothing“ den Spieß ein wenig um, mit seinem eher moderneren, munteren Indie-Rock-Sound.

Mein absoluter Lieblingstrack auf der Scheibe ist „The Truth, The Curse, The Lie“, der in Punkt Kontraste noch einen oben drauf setzt. Tiefer Groove, der überlagert wird von losem Gefrimel, erzeugt eine mysteriöse und einzigartige Atmosphäre.

Den bereits auf „Uncanny Valley“ eingespielten 70er Orgelsounds bleiben KASKADEUR selbstverständlich treu. Sie haben ihren großen Auftritt unter anderem beim wieder eher poppigen „Join The Cult“ und dem dream-rockigen  „Generation Absolution“. „The Post High Jitters“ treibt die Energie von „Phantom Vibrations“ noch einmal auf den Höhepunkt, bevor das groovige „An Opportunity Gone By“ und das technische „Particle Physics“, das stark an PLINI erinnert, das leuchtende Schlusslicht bilden.

„Phantom Vibrations“ ist ein wirklich tolles Album, das in Punkten Abwechslungsreichtum und Ideenreichtum keine Wünsche offen lässt – einfach sehr viel Reichtum in jeden erdenklichen Aspekten. Aber das Allerwichtigste ist, dass es viel Spaß bringt und auch ein wenig süchtig macht. Also dicke Daumen nach oben!

Tracklist:
Bubble Burst
All Comes From Nothing
The Truth, The Curse, The Lies
Join the Cult
Generation Absolution
The Post-High Jitters
An Opportunity Gone By
Particle Physics

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia