Stil (Spielzeit): Prog (2:08:29)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut Music/SPV (17.010.05)
Bewertung: Ansehnliches Prog-Live-Dokument (7,5/10 Punkten)
Link: http://www.rpwl.de
Nachdem RPWL im Frühjahr dieses Jahres ihr viertes Studioalbum “World Through My Eyes” veröffentlicht haben, präsentiert das Quartett aus Bayern nun sein erstes Live-Album. Doppel-Live-Album muß man der Genauigkeit halber sagen, denn die vier Progger haben gleich Mitschnitte von zwei Konzerten kombiniert um dieses Paket zu schnüren.
Die erste CD basiert auf einem Auftritt für die WDR Rockpalast Reihe im Frühjahr dieses Jahres und konzentriert sich auf Stücke des aktuellen Studioalbums. Die allerdings sind auch live eher durchwachsen. Wie schon bei den Studioaufnahmen ist es vor allem der wenig dynamische und hier und da etwas schiefe Gesang der verhindert, dass Sleep und Start The Fire richtig zünden. Danach läuft vor allem auch Sänger Yogi Lang endlich warm und so geraten Who Do You Think We Are und Day On My Pillow, ebenfalls ein Stück vom aktuellen Album, deutlich gefühlvoller und mitreißender. Bei Roses übernimmt, wie auch bei der Studioversion, Ex-Genesis-Sämger Ray Wilson das Mikrofon und zeigt, warum er zu den besten Sängern im progressiven Bereich gehört.
Die zweite CD enthält abgesehen vom Titeltrack des aktuellen Albums World Through My Eyes keine aktuellen Stücke, dafür aber die Pink Floyd Cover Welcome To The Machine, Opel und Cymbaline. Überhaupt zeigt sich die Band hier sehr viel experimentierfreudiger als bei dem Rockpalast Mitschnitt. Es wird deutlich mehr improvisiert und soliert. Als kleines Bonbon gibt es das gut zwölfminütige New Stars Are Born, von dem die SACD-Version Besitzer der aktuellen Albums bereits die ersten sieben Minuten kennen.
RPWL haben hier ein ansehnliches Paket zusammengestellt. Live gelingt es, die Lücken zu füllen, die beim letzten Album noch gestört haben und beide CDs zusammen geben einen guten Einblick in die gesamte Bandbreite der Band. Fans klassischer Prog-Rocker wie Genesis oder Pink Floyd oder auch Proggern der zweiten Generation wie Spock’s Beard sollten in dieses Album reinhören.