Frogg Café - Fortunate Observer Of Time




Stil (Spielzeit): Prog/Impro-Jazz (1:01:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Progrock Records/Just For Liks Music

Bewertung: Technisch gut, aber zu wenig Gefühl (6,5/10 Punkten)
Link: http://www.justforkicks.de
Frog Café, das sind vier Musiker aus New York die auf ihrem nunmehr dritten Studioalbum einen Bogen vom geradlinigen Rock der frühen 60er über die psychedelischen Phasen der 70er bis zu Jazzimprovisationen schlagen, die vom eher an Rock gewohnten Hörer ein hohes Maß an Geduld und Toleranz verlangen.

Dabei gibt es auf dem Album immer wieder Momente, die es Wert sind, gehört zu werden. Nur muss man sich auf eher ungewohnte Strukturen einlassen, um bis zu diesen Punkten vorzustoßen. Dabei macht die Band den Einstieg mit dem recht geradlinigen Opener Eternal Optimist sogar noch relativ leicht, aber bereits der Titeltrack, das Instumentalstück Fortunate Observer Of Time ist mit so vielen Improvisationen gespickt, dass es nicht immer leicht ist, zu folgen. Viele Stücke verbinden im Anschluss auch beide Elemente, wie das auch ehr jazzige Reluctant Observer. Wie am Anfang des Albums erinnern mich die Vocals von Sänger Nick Lieto hier an Uriah Heep. Mittelpunkt der CD sind das gut zehnminütige You’re Still Sleeping und der mit über vierzehn Minuten längste Song Abyss Of Dissensions. Wobei besonders Letzteres mit seinem langen Instrumentalintro recht anstrengend wird.

Handwerklich gibt es bei Frog Café sicher nichts zu kritisieren, aber hin und wieder beschleicht mich die Frage, was die Band mit all den technischen Kabinettstückchen vermitteln will. Bei allem Eindruck, den die spielerischen Fähigkeiten hinterlassen bleibt die emotionale Wirkung leider zu oft auf der Strecke. Jazz-Freunde sind hier wohl eher gefragt, als Rock- oder gar Metalfans. Prog-Rocker, die auf Härte ganz verzichten können dürfen auch mal ein Ohr riskieren, alle anderen werden hier kaum befriedigt werden.