Able To Be - Sintoma


Review

Stil (Spielzeit): Progressive (45:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2007)
Bewertung: 7/10
Link: www.myspace.com/abletobe

Ein handgeschriebener Schmierzettel, aus einem karierten Blatt Papier gerissen mit der Bitte, das Album zu besprechen und Kontaktdaten war alles, was mich erreicht hat. Dass sich hinter diesen paar Zeilen eine dreiviertel Stunde komplexer Wahnsinn, stimmungsvolle Taubheit und zerbrechliche Schönheit verstecken würde, konnte man aus dem schlichten Cover auch nicht entnehmen, und umso angenehmer wurde ich überrascht, als sich „Sintoma" in der heimischen Anlage drehte.

Meist dumpf, betäubt und gelähmt rollt und schleift sich die italienische Band ABLE TO BE aus dem anfänglichen Rhythmusgezappel und nimmt in den dämpfenden, dunklen Wassermassen Stellung. Klassischer, glasklarer Gesang wird von wilden, anspruchsvollen Metallsternen portioniert und stets herrscht Ungewissheit über das, was als nächstes kommen mag. Die Übergänge zwischen den Stücken sind trotz heftiger Risse stimmig und atmosphärisch. Leicht bekömmlicher, elektronischer Industriekrach und zappeliges Elektronik-Gezirpe wird zwischen den Stücken ausgesät und bildet so kleine Blüten auf dem seltsamen See auf dem immer wieder verschiedene Filme ihre Farbenspiele abhalten und dessen Wasser keine Blicke durchlässt. Und dann brechen doch wieder gezielte Schläge aus den Saiteninstrumenten, rütteln den Hörer wach, bevor es in die nächste Runde und eine komplett neue, aufbauende Atmosphäre geht. Das Schlagzeug beruhigt sich nach und nach und klingt nur noch sanft mit der sich drehenden Stimme aus dem Nirgendwo mit.

Alles in allem ist „Sintoma" trotz der einzelnen Passagen ein ruhiges und ausgeglichenes Album für einsame Stunden oder lange Nachtfahrten. Wer sich schwer mit Experimenten tut, wird das hier ohnehin nicht anrühren und kann somit auch wenig falsch machen.

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