Stil (Spielzeit): Prog Rock (39:45)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut Music/SPV
Bewertung: Guter Rock im 70er Flair (7,5/10 Punkten)
Link: http://www.prestoballet.com
Das Projekt Presto Ballet von Metal Church Gitarrist Kurdt Vanderhoof hat sich den anspruchvollen Rock der 70er auf die Fahnen geschrieben und es wurde einiges getan, um dieses Gefühl wieder zu erwecken. So verzichtete die Band auf digitale Spielereien und orientierte sich beim Komponieren an den großen Helden des Stadionrocks.
Folgerichtig klingt der Opener und Titeltrack Peace Among The Runins verdächtig nach Deep Purple, was nicht zuletzt an den wuchtigen Orgelarrangements liegt, die über den Hörer hinwegwalzen. Bei Seasons lässt es die Band deutlich ruhiger angehen. Mit eher getragenen Gitarren- und Orgelsounds und entspanntem Gesang erinnert das Stück etwas an Yes oder ruhigere Rush Songs. Im Anschluss wird der Fuß sogar noch weiter vom Gas genommen, wobei mich Find The Time mit dem etwas weinerlichen und anstrengenden Gesang eher an die frühere Wave Phase der 80er erinnert. Irgendwie will die Nummer bei mir nicht zünden und ist so mein Tiefpunkt auf dem gesamten Album. Ganz anders das folgende Speed Of Time. Der einstieg erfolgt mit einem Akustikintro und Streicherarrangements, nur um dann in einen furiosen Orgelpart überzugehen. Ohne Frage standen hier einmal mehr Deep Purple zu Coverdale Zeiten oder eben Whitesnake Pate, wenn auch der Gesang hier und da nicht ganz an die Originale heranreicht. Spielereien wie ein Jim Steinman (Meat Loaf) artiger Pianopart oder ein atemberaubendes Basssolo machen das Stück zusätzlich interessant und der bombastische Chorus lässt Speed Of Time entgültig zu einem echten Hit werden. Sunshine ist, wie der Titel schon vermuten lässt, ein Gute-Laune-Song für warme Sommertage, sonst aber irgendwie eher unauffällig. Slave hätte ein echter Knaller werden können. Der eindringliche und aufwühlende Basslauf und die leicht psychodelischen Synthies legen eigentlich ein perfektes Fundament, leider ist der Gesang irgendwie zu überdreht und Disharmonisch um wirklich zu fesseln. Schade eigentlich. Die Akustikballade Bring It On ist dann ein passender Ausklang. Mit Streichern und Chören wird trotz ruhigem Song ordentlich Volumen geschaffen und der Hörer bleibt feuerzeugschwingend vor der Anlage zurück.
Alles in Allem hinterlässt das Album einen guten Eindruck, wenn es auch hier und da einige Längen zu überstehen gibt. Mit dem Titelstück und Speed Of Time hat die Scheibe zwei echte Hits zu bieten, dem stehen allerdings auch zwei etwas unglückliche Nummern gegenüber. Vielleicht hätte man sich mit dem Album etwas mehr Zeit lassen sollen um dann einen echten Knaller vom Stapel zu lassen. Freunde des 70er Hardrocks empfehle ich trotzdem Peace Among The Runis mal anzutesten.