Lee Z - Shadowland




Stil (Spielzeit): Progessiv Rock (47:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Escapi Music/Soulfood (23.05.05)
Bewertung: Prog Rock auf hohem Niveau
Link: http://www.lee-z.de
Lee Z haben wie so viele Bands eine wechselhafte Karriere hinter sich. Nach einem Vinylalbum Ende der 80er, einem Album in Japan und einer weiteren vergriffenen Platte und zuletzt sechs Jahren Pause, in denen die Mitglieder anderen Verpflichtungen nachgegangen sind melden sich die Deutschen mit Shadowland zurück. Und dabei spielen die Prog Rock, der sich hören lassen kann.

Der Titelsong Shadowland schein zunächst ein lockerer 70er-lastiger Rocker zu werden, entwickelt sich aber zu einem sperrigen Prog-Brocken. Leider ist die Produktion bei diesem Stück nicht so recht stimmig. Gesang und Instrumente scheinen nicht so recht ineinander zu greifen. Es bleiben „Lücken“. Das folgende Enemy In Me ist ein eher schleppendes melancholisches Stück. Trotz des grundsätzlich etwas gedrosselten Grundtempos macht die Band ordentlich Druck. Dagegen kommt Cold Days extrem relaxt, deswegen allerdings noch lange nicht fröhlicher, aus den Boxen. Das Stück ist recht modern arrangiert, ohne dabei wie eine Kopie erfolgreicher Veröffentlichungen zu wirken. Save Me und Alive sind richtig schön schwerer Nackenbrecher, die ein Bisschen in Richtung NWoBHM tendieren. Die Band hält sich dabei mit technischen Kabinettstückchen weitgehend zurück und verhält sich songdienlich. Die Powerballade Nights In Dover ist ein echte Highlight auf diesem Album. Sänger Paul Pauliks schafft es, die Emotionen glaubwürdig zu transportieren. Außerdem fällt ab hier auf, dass die zweite Hälfte des Albums deutlich homogener produziert ist. Für mich ergibt sich ein gefälligeres Klangbild. Troublemaker klingt nach frühem 80er Metal, ist aber sonst ein eher unauffälliges Stück, während Troublemaker wieder eher einen modernen Touch hat und mächtig drückt. Ähnlich, wenn auch deutlich emotionaler, wirkt Fallen From Grace.  Der Spagat zwischen klassischen Metal-Einflüssen und modernen Sounds und Strukturen gelingt Lee Z immer wieder außergewöhnlich gut. Den Abschluss macht schließlich das Instrumentalstück Peaceful Lake. Die ruhige getragene Piano-Gitarren-Nummer lässt ein hochklassiges Album auf angenehme Art und Weise ausklingen.

Lee Z haben mit Shadowland ein sehr vielversprechendes Album eingespielt. Von einigen kleineren Macken wir der teilweise etwas unausgeglichenen Produktion und einer etwas zu geringen Hitdichte, bei ansonsten allerdings sehr hohem Niveau, bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft wieder mehr von Lee Z hören werden. Eine spezielle Zielgruppe zu benennen, die sich dieses Album zu Gemüte führen sollte fällt schwer. Eigentlich können sowohl Proggis, Hard Rocker, Old-School Metaller und Freunde modernen Rocks mal ein Ohr riskieren, ohne enttäuscht zu werden.

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