Van Der Graaf Generator - Present (2 CDs)




Stil (Spielzeit): Prog (1:43:01)
Label/Vertrieb (VÖ): EMI (25.04.2005)
Bewertung: Akustische Folter
Link: http://www.vandergraafgenerator.co.uk
Die Prog-Urgesteine Van Der Graaf Generator haben sich nach 27 Jahren Pause wieder zusammengetan und ich frage mich, warum. Die Stücke aus dem aktuellen Album bewegen sich zwischen im besten Fall interessant und leider viel zu oft unerträglich. 

Gleich der Opener Every Bloody Emperor fällt eindeutig in die zweite Kategorie. Hier und da ein paar gewollte Dissonanzen sind ja in Ordnung, aber bei diesem Gequietsche mit unmotiviertem falschen Sprechgesang hilft wirklich nur der Griff zur Skipp-Taste. Bei Boleas Panic zeigt Saxofonist David Jackson dann plötzlich, dass er sein Instrument im Grunde ja doch einigermaßen beherrscht. Zwar gibt es auch hier zu viele (vermutlich gewollte) schiefe Töne, aber immerhin kann man das Stück laufen lassen ohne Ohrenschmerzen zu bekommen. Dieser Zustand hält aber leider aber leider nicht lange an, denn bei Nutter Alert nervt vor allem der unmelodische Gesang wieder ungemein, während die instrumentale Umsetzung einigermaßen gefällig ist. Ähnlich sieht es bei Abandon Ship aus. Die Orgel-Saxofon-Begleitung klingt eigentlich gar nicht mal so übel, aber spätestens sobald der Gesang einsetzt rettet nur noch der Griff zur Fernbedienung. Der bringt aber auch keine Erlösung, denn In Babelsberg ist schlicht Lärmbelästigung und zwar bei jeder Lautstärke. On The Beach soll dann wohl so eine Art Ballade sein, wäre vielleicht sogar erträglich, wenn Sänger Peter Hammil einfach mal den Mund halten würde. Damit ist die erste CD zuende und ehrlich gesagt graut es mir vor der zweiten.
Aber es hilft ja alles nichts. Leider waren die Befürchtungen berechtigt,denn Vulcan Meld ist  schlimm. Sollten die U.S. Streitkräfte mal wieder neue Musik suchen um ihre Gefangenen zu foltern, ich hätte hier einen Vorschlag.Das folgende Double Bass ist so lange erträglich bis das Saxofon einsetzt. Wo nur ein Melodieinstrument spielt, kann man kaum Dissonanzen erzeugen, danach aber kommen sofort wieder Fluchttendenzen auf und auch Slo Moves und Architectural Hair kann man getrost überspringen undSpanner ist einfach nur ein wildes disharmonisches Durcheinander. Crux ist ein recht hörbares Instrumentalstück im 60er Stil und einer der ganz seltenen Lichtblicke auf diesem Doppelalbum, ebenso Manuell, das im Raggae Stil gehalten ist. ’Eavy Mate beginnt ein Bisschen, wie ein Led Zeppelin Jam, wird aber dann auch wieder zu einer Ansammlung von Störgeräuschen. Und zu Homage To Teo und The Price To Admission fallen mir einfach keine ausreichend negativen Vergleiche mehr ein.

Eigentlich bleiben für eine abschließende Beurteilung zwei Möglichkeiten: Es könnte sich bei diesem Album um große Kunst handeln, die für mich einfach viel zu hoch ist; oder, und davon gehe ich aus, Es sind 103 Minuten akustischer Schrott, der den Kunststoff nicht wert ist, aus dem die CDs bestehen. Damit wäre alles gesagt.

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