Stil (Spielzeit): treibender, melodischer Punkrock (31:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Rilrec / Broken Silence (16.04.10)
Bewertung: leider, leider nur 5/10
Link: MySpace
Oh man, und wieder mal ein Eigentor: hätte die Sängerin von KARATE DISCO mehr drauf, würde ich diese Band vermutlich richtig abfeiern. Leider hat sie weder großes Talent beim Finden von Melodien, noch im setzen von Rhythmik.
Und so schwebt hier leider durchgehend ein böser Schatten über einem eigentlich wunderbaren Punkalbum. Irgendwo zwischen ganz alten TURBOSTAAT, den punkigen ÄRZTE-Seiten, PASCOW und meinetwegen sogar RISE AGAINST minus der Hardcore- und der Popanteile der letzen Alben, musiziert der Fünfer ziemlich wuchtig und melodisch vor sich hin und schafft dabei richtig schön knallige Songs. Meist gut nach vorne und immer auf dem Gaspedal, gut produziert, sehr treibend und teilweise hymnisch.
Leider kommt dann der Gesang ins Spiel. Nicht, dass ihre Stimme schäbbig wäre – die ist eigentlich sogar ganz cool und klischeefrei. Und auch die Texte sind gar nicht so verkehrt. Ich frage mich leider nur an extrem vielen Stellen, wie die Dame hier auf diese Melodien kommt. Man hätte viele der Songs zu richtigen Knallern machen können, gäbe es gescheite Hooks und Melodien, aber die finden sich hier leider nur selten. Manche Melodiebögen sind sogar schon teilweise etwas absurd und die Kunst, Wörter rhythmisch richtig zu setzen, muss an einigen Stellen wohl auch noch mal geübt werden.
Und so fällt die Band aus Neuwied für mich dann doch wieder in die Deutschpunk-Liga zurück, obwohl sie musikalisch ganz locker das Zeug dazu hat, die Hundepunker kilometerweit hinter sich zu lassen. Wirklich schade: gute Songs, guter Sound, schickes Artwork, aber leider keine Hits, da der Gesang mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Dann lieber gut geschrien als langweilig gesungen.