Stil (Spielzeit): Alternative Rock/Pop Punk (47:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner (06.08.10)
Bewertung: 8/10
Link: www.kidsinglasshouses.com/
Das Quintett KIDS IN GLASS HOUSES stammt aus South Wales, Großbritannien. Die 2007 gegründete Band konnte in den vergangenen Jahren einige Ohren auf sich ziehen und wurde von verschiedenen Musikmagazinen zum besten Newcomer und zur Band des Jahres gekürt. Obwohl ich das Debüt "Smart Casual" nicht kenne und "Dirt" meine erste Berührung mit der Truppe ist, muss ich zugeben, dass KIDS IN GLASS HOUSES nicht zu Unrecht mit Lob überhäuft werden.
Musikalisch würde man den Fünfer eigentlich gar nicht im regnerischen Großbritannien verorten, sondern eher auf eine typische USA-Küstenband tippen. "Dirt" merkt man an, dass KIDS IN GLASS HOUSES unbeschwert und frei vor sich hin rocken und einfach nur Spaß haben wollen. Pop Punk trifft Alternative Rock, die Melodien und Refrains sind erste Sahne und absolut eingängig (man höre nur "The Best Is Yet To Come", "Sunshine" oder "Matters At All" mit U2-Gedächtnisgitarre und -bass). Nach dem zweiten oder dritten Durchgang hat man die meisten der Harmonien im Ohr, und die gute Laune des Quintetts ist sofort ansteckend. "Dirt" macht Lust auf Party, Bier, Sonne und Strand und könnte auch die perfekte musikalische Untermalung von Highschool-Komödien-Klassikern wie "American Pie" sein. Großen Anspruch sucht man auf dem zweiten Album der Briten trotz einiger leicht verspielter Passagen vergeblich, aber genau das macht den Reiz dieses Albums aus: Ein Hauch von Emo, eine Prise 30 SECONDS TO MARS, ein wenig NEW FOUND GLORY und ein geschicktes Händchen für griffige Hooklines - fertig ist ein Album, das die momentan eher trüben Regentage gleich wieder sommerlich strahlen lässt. Manch einem Zeitgenossen könnten Ohrwürmer wie "Youngblood (Let It Out)", "Lilli Rose" oder die schöne Herzschmerz-Ballade "Givin' Up" ein wenig zu kitschig und soft sein, aber für den Großteil ist das leicht konsumierbares, hochwertiges Alternative-Material, das man sich gerne ein ums andere Mal zu Gemüte führt. Eine nette Idee ist die Verknüpfung von Anfang und Ende mit den zackigen "Artbreaker"-Teilen, als einer der Höhepunkte kann die knapp sechsminütige, sehr emotional und eindringlich gesungene Halbballade "The Morning Afterlife" genannt werden, die bei zartbesaiteten Gemütern recht schnell zu einem Tränchen im Augenwinkel sorgen dürfte, bevor die E-Gitarren einsetzen.
Keine Frage, KIDS IN GLASS HOUSES sind ganz zu Recht derzeit so angesagt wie kaum eine andere Newcomer-Band in Großbritannien. Mit einem Gute Laune-Album, das einem schnell ein Grinsen auf die Backen zaubert und sehr frisch und energetisch klingt, sollte sich das Quintett auch hierzulande schnell eine treue Fangemeinde erspielen können.
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...