Analena - Inconstantinopolis



Stil (Spielzeit): Screamo/Punk/Alternative (34:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Moonlee Records (11.09.09)
Bewertung: 3/10

Link: myspace.com/analena

"As I rise higher and higher into the calm blue embrace [...] I see no god up here" schreit mir die
liebe Ana, Frontsängerin und Bassistin der Band ANALENA, im Refrain des Songs "108:Cedar Calling Dawn" um die Ohren. Ich fühle mich immer etwas an Stephen King Romane erinnert, wenn Frontfrauen in Bands anfangen, screamomäßig abzumeckern. Die Scheibe erschlägt den Hörer mit dem Wahnsinnsnamen "Inconstantinopolis", ob die Scheibe entgegen ihres Titels eine musikalische Konstanz mitbringt, erhoffe ich mir.  

Albumanfang ist also ganz okay, haut mich aber nicht vom Hocker. Folgende Nummern "Comic Relief" und
"Valley of Things" machen da schon mehr her, auch, weil Gitarrist Miran mit seiner Stimme unterstützt.
Nette Syntheziser in "Horror Vacui" machen den Song neben "Head or Tails" zu der Nummer des Albums, die am ehesten hängen bleiben, insofern das bei ANALENAS Musik erwünscht ist.

Musikalisch beschreibt die Band ihre Mixtur als Screamo/Punk/Alternative, welcher ich beipflichte. Eine
proberäumliche Unausgereiftheit haftet aber allen Nummern an. Wenn dann ein Song mal rockt, wird es ganz schnell wieder von musikalischem Gefrickel demontiert. Nichts gegen instrumentale Details, aber bitte in Maßen. Nach vier, fünf Nummern wünscht man sich von Sängerin Ana zum Beispiel mehr schöne Gesangsbögen, statt anhaltendem fiesen Geschrei, immerhin stellt sie es ja ein paar mal toll unter Beweis.

Das Mischgewand von ANALENAs Debütalbum lässt den gekonnten Hörer gerne mal zusammenzucken, da hier so einiges hätte besser gemacht werden können. Die Gitarren zerren etwas sehr höhenlastig, gewünscht warmer Schmerzakkord-Klang zu ernsthaften Texten bleibt dadurch aus. Das Schlagwerk klingt ebenfalls ziemlich pappig, der Gesang ersäuft auch ganz gerne mal im Mukkebrei, einzig am Sound der Bassgitarre gibt's eigentlich nichts auszusetzen.

Was der Unsinnstrack "Seven Cakes of Toilet Soap: An Alternative Ending" soll, enzieht sich mir. Supp,Supp-Gerede über seltsamen Akustikklängen macht mich persönlich musikalisch nicht besonders an, da hätte doch ein weiterer Song auf der Platte mehr gebracht. Nun gut, sei es drum. Lässt sich also sagen, dass die Platte ein, zwei hörbare Indie-Screamo-Nummern bietet, unter'm Strich die CD für mich aber verschwindet.