Stil (Spielzeit): College Rock/Pop-Punk (55:33)
Label/Vertrieb (VÖ): I Hate People / Intergroove(17.09.2010)
Bewertung: 4/10
Link: Myspace
Was wurde nicht alles über die neue Scheibe von FAR FROM FINISHED im Vorfeld gerätselt. Würde der durch Synthesizer angereicherte Sound, der hier und da auf dem letzten Werk „Living In A Fallout“ schon einen Hauch von Mainstream bekam, noch weiter in diese Richtung driften? Die ersten Songs auf MySpace und erste Stimmen von FFF-Fans, die die Ehre hatten, die neue Platte schon einmal zu hören, machten wenig Mut. Doch nun, drei Jahre nach dem zweiten Longplayer, dem bereits erwähnten „Living In The Fallout“, erscheint das neue Werk „Forgettable“ der Bostoner Streetpunker.
Leider hatten die negativen Orakel recht. Was FAR FROM FINISHED auf „Forgettable“ abliefern, hat nichts mehr mit den beiden vorherigen Alben „East Side Of Nowhere“ und dem bereits erwähnten Vorgänger zu tun. Meilenwert entfernt von Boston Streetpunk oder der geistreichen Innovation, die „Living In The Fallout“ trotz der erwähnten leichten Tendenz zum Mainstream beinhaltete, erfinden sich FAR FROM FINISHED komplett neu. „Forgettable“ ist ein reines Poppunkalbum mit starkem Hang zum College Rock geworden, welches mit Bläsern, Synthesizer, Orgel und anderen Instrumenten aufwartet. Ob es daran liegt, dass diese Musikrichtung in Amerika im Moment die Kassen füllt oder ob die beiden neuen Gitarristen David Siegel und Eric Möller verantwortlich für den Umschwung sind, vermag ich nicht zu sagen. Allerdings ist „Forgettable“ wenig innovativ, wenig abwechslungsreich und an vielen Stellen einfach nur belanglos. Am meisten irritiert, dass Sänger Steve Neary trotz seiner markanten Stimme kaum noch zu erkennen ist. Plötzlich fallen dem Hörer WEEZER, SUM 41 oder SIMPLE PLAN als Vergleiche ein.
Mit Sicherheit werden FAR FROM INISHED auch mit ihrer neuen Musik viele neue Hörer gewinnen, die hier schöne Musik erkennen. Sicherlich ist auch „Forgettable“ gut gemacht, gut produziert und hat schöne Melodien, allerdings werden sich die Bostoner mit diesem Werk auch von den meisten ihrer mittlerweile zahlreichen Fans verabschieden müssen. Immerhin haben FAR FROM FINISHED mit „State O Maine“ eine wirkliche schöne, poppige Ohrwurmnummer geschrieben, die aus diesem Album herausragt, den aber ansonsten total enttäuschenden Gesamteindruck nicht zu verringern vermag.