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Über Sinn oder Unsinn des Titels der zweiten Scheibe der Punkband will ich gar nicht viele Worte verlieren, aber BRDigung beweisen allgemein: Es schließt sich nicht aus, Punk zu spielen und seine Instrumente ordentlich zu beherrschen.
Das spielerische Können gibt bei mir den ersten dicken Pluspunkt, denn diese Klasse erreichen wenige Gitarristen in diesem Genre. Endlich mal nicht nur die üblichen drei Powerchords, es gibt schöne Licks und Soli; letztere sogar mit Tapping.
Auch songwriterisch lassen BRDigung viele ihrer Genrekollegen hinter sich: „Nichts dazu gelernt“ oder „Sinfonie des Verderbens“ gehen in Tanzbein und Ohr gleichermaßen und dort auch so schnell nicht mehr heraus. Die beiden Songs bündeln die Stärken der Band: Flottes Drumming, nette Gitarren, Ohrwurmcharakter und super Soli.
Allerdings sind nicht alle Songs Hits, es schleichen sich doch einige mäßige Stücke ein. Überhaupt bietet „Tot aber lebendig“ mit 14 Songs und fast 50 Minuten Spielzeit viel für ein Punkalbum, und vielleicht ist das die Schwäche der Scheibe: Den sehr guten Momenten stehen zu viele weniger starke gegenüber. Ich sage das nur selten, aber vielleicht hätten es hier zwei, drei Songs weniger getan, wenn die anderen dafür noch stärker wären.
Auch die Produktion ist weit über dem Durchschnitt und hat nichts von Garagenfeeling. Alles in allem ein gutes Album, mit ein paar Längen.