Bernays Propaganda - My Personal Holiday



Stil (Spielzeit):
Indie /Postpunk (38:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Moonlee (17.05.10)
Bewertung: 5 / 10

Link: MySpace

Man kennt das ja als Technik von Oliver Kalkhofe, Comedians und anderen: irgendein recht seltener Begriff wird mit einem eher obskuren Länder- oder Städtenamen verknüpft. Beispiel: transsibirische Kesselflicker oder sowas in der Richtung. Nach BERNAYS PROPAGANDA kann ich da jetzt auch mithalten: Mazedonischer Postpunk.

Klingt schräg – ist es auch! Ganz ehrlich gesagt, bin ich aber auch kein überaus großer Postpunk-Fan, wenn er so wie bei den Mazedoniern ausfällt. Die Musik klingt wie 10% GOSSIP, 10% PRETTY GIRLS MAKE GRAVES und zu 80% wie die Musik aus der Fanta-Werbung, in der das Zeichentrick-Gör gegen die Fensterscheibe knallt. Also knallbunt, tanzbar und durch den Wind. Dazu noch mit vielen Songs, die in der Landessprache dargeboten werden, und ich bin restlos verwirrt (der Rest ist allerdings auf Englisch). Das Info berichtet von recht ernsten Lyrics – naja, dann werde ich das wohl glauben müssen...

Zwischendurch bin ich immer wieder kurz davor, meinen Frieden mit der Band zu schließen (schließlich wird die Gitarre tatsächlich auch ab und zu mal zum Krachmachen genutzt) aber die meiste Zeit über langweile ich mich ziemlich, da mir obskure Tanzmusik mit Punkbackground eher weniger zusagt. Dazu noch die Boublegum-Stimme von Sängerin Kristina und ich sitze hier relativ fraglos vor meinem CD-Player.

Aber lasst euch von mir nicht abschrecken: Die Band hat schon jede Menge Shows in allen möglichen europäischen Ländern gespielt und kann also gar nicht so langweilig sein, wie ich das hier empfinde. Wer auf das Schrille in den 80iger Jahren steht und die Verbindung von Punk, Pop und Tanzbarkeit für genial hält, kann hier mal was Exotisches aufschnappen. Aber für mich ist das leider nichts.

Kai