Stil (Spielzeit): Punk (62:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Destiny / Broken Silence (15.10.10)
Bewertung: 8/10
Link: MySpace
Scheiß auf „Back To The Future" – Zeitreisen sind in der Tat möglich! Zumindest mir ging es so, als „Tertius Decismus" in meinem Briefkasten landete und Bilder aus den End-90igern vor meinem geistigen Auge produzierte. RASTA KNAST sind der lebende Beweis, dass Deutsch-Punk nicht unbedingt etwas mit dem Schimpfwort zu tun haben muss, als das er seit vielen Jahren gilt.
Aus diesem Grunde habe ich mich bei der Kategorisierung auch für die Bezeichnung Punk entschieden – an RASTA KNAST ist nämlich nichts so stumpf, wie man es als unerfahrener Zuhörer denken könnte. Früher wurde die Band, die sich als deutsche Vertreter des Schwedenpunks sieht, immer gerne als „Pogo-Punk" bezeichnet – auch irgendwie blöd. Aber egal, denn es bleibt fest zu halten, dass der Vierer (in den letzten 13 Jahren durch einige LineUp-Wechsel immer mal wieder leicht verändert) in Sachen deutschsprachiger Punk mit Melodie und Drang nach vorne ein Aushängeschild ist.
Das wird auch dadurch untermauert, dass die Band bereits einiges an Touren im Ausland (z.B. Südamerika) abgerissen hat und sogar mit einem "Live In Sao Paulo"-Album punkten kann. Deswegen finden sich auf dieser Zusammenstellung auch einige Songs in fremden Zungen, die vermutlich auf den dementsprechenden Touren viel Beifall gefunden haben werden. Aber auch so wird vermutlich jeder Punk-Fan einige Stücke finden, die ihn unter den 23 Songs(!) begeistern. Mir persönlich jagen „Die Katze beißt in Draht" und „Einer mehr oder weniger" nach wie vor eine Gänsehaut über den Rücken.
Wo wir grade schon von alten Stücken sprechen: Einige der Band-Oldies wurden extra für diese Compilation neu aufgenommen, um sie im aktuellen Sound und LineUp zu präsentieren- sogar unpeinliche akustische Nummern lassen sich hier finden! Zusammengefasst: 23 Songs, drei Sänger, 13 Jahre Bandgeschichte, viel Rotz, Geschwindigkeit, Melodie, Hymnik: kaufen!