Screeching Weasel - Televison City Dream

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Manchmal muss man vermutlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein, um mit bestimmten Bands etwas anfangen zu können. Leider ist mir das bei SCREECHING WEASEL nie passiert, und so sagt mir die Band aus Chicago jetzt auch nicht sonderlich viel und klingt für mich leider nur wie eine weitere Poppunk-Band.

Ok, ich habe gelesen, dass die Band bereits seit Mitte der 80iger aktiv war und jede Menge prominente Fürsprecher hat. Der Wert in der Szene ist also gegeben – ansonsten wäre es ja auch irgendwie Quatsch, dieses eigentlich 1998 veröffentlichte Album noch mal neu aufzulegen und mit neuem Sound, extra Songs und neuem Artwork auszustatten. So richtet sich dieses Re-Release vermutlich vor allem an diejenigen Fans, die mit dem Original-Sound unzufrieden waren, oder an Themen-Neulinge wie mich, um sich auf die Poppunker (bei denen übrigens Mike Dirnt von GREEN DAY mitgespielt hat) einstellen zu können.

Was auch immer der Grund für diese Platte ist: man sollte schon starker Poppunk-Fan sein und auf alle Fälle die RAMONES mögen, da ihr Songwriting in meinen Ohren doch schon extrem stark an das der Punkveteranen angelegt ist. Manchmal kann man noch etwas LESS THAN JAKE ohne Ska mit in den Pott schmeißen und vielleicht von einem DESCENDENTS-Einfluss sprechen, aber vor allem die knappe und schnörkellose Art der RAMONES hat die Songs der Band um Ben Weasel geprägt.

Der Sound ist wirklich gut geraten und ich kann zumindest vermuten, dass sich alte Fans freuen dürfen, dieses Album nun im knackigen Soundgewand hören zu können. Mir persönlich ist das Album nicht schnell genug, wenn man von Granaten wie „Your Morality" absieht, und somit ein wenig einlullend. Die Stimme ist nasal und etwas quietschig, aber die Songs gehen gut ins Ohr und sind relativ kurzweilig. Auch wenn jetzt Poppunk-Urgesteine aufschreien sollten – mehr als 6 Punkte sind da meiner Meinung nach nicht drin.