Links: Homepage
Über eine Band wie SOCIAL DISTORTION und seinen Mastermind und Begründer Mike Ness noch großartig Worte zu verlieren, ist sicher nicht nötig. Denn diese Band ist eine wahre Institution in Sachen Punkrock. Auf jeden Fall sind SOCIAL DISTORTION 2011 wieder da und haben mit „Hard Times & Nursery Rhymes“ ihr neues Studioalbum im Gepäck.
Doch das neues Werk ist, um es gleich vorweg zu nehmen, weder ein neues „White Light, White Heat, White Trash“ noch eine Kopie des Vorgängers „Sex Love & Rock`N Roll“. Viel mehr beschreitet die Band mit „Hard Times & Nursery Rhymes” teilweise neue Wege, es zählt sicher zu den seichtesten Alben der Bandgeschichte. Zusätzlich lassen Mike Ness und seine Mannen an vielen Stellen nicht nur den Fuß vom Gas, sondern bedienen sich verstärkt Stilmittel aus Rock, Blues und Country.
Gleich zum Auftakt, nach dem ordentlichen instrumentalen Opener „Road Zombie“, folgt mit „California (Hustle and Flow)“ ein großartiger Song, der aber die Geister scheidet. Schließlich klingen SOCIAL DISTORTION nicht zuletzt durch die Unterstützung eines weiblichen Background Chors nach Country und Rock der Marke Bruce Springsteen, vielleicht eine Spur zu weich gespült. In Wirklichkeit steckt aber gerade in diesem Song unglaublich viel Kraft und Power. Nur weil die Band neue Wege betritt, macht sie ihre Sache keinen Deut schlechter als früher. Das beweisen dann auch das großartige „Gimme The Sweet and Lowdown“, die erste Single „Machine Gun Blues“, die famose Hank Williams Coverversion „Alone And Forsaken“, das eher besinnliche „Diamond In The Rough“, „Writing On The Wall und „Still Alive“, die allesamt schon großartige SOCIAL DISTORTION Songs darstellen und sich hinter alten Klassikern nicht zu verstecken brauchen.
Kurz vor Ende findet sich mit „Can´t Take It With You“ noch ein weiterer Song, der die unterschiedlichsten Reaktionen hervorruft. Ähnlich wie bei „California“ gehen SOCIAL DISTORTION auch hier neue Wege, arbeiten wieder mit dem Background Chor und sogar einem Piano zusammen und können dennoch mit diesem ungewöhnlichen Song vollauf punkten. Vielleicht liegt es auch daran, dass Mike Ness mit seinem Soloprojekt schon oft gezeigt hat, dass auch Country und Blues durch seine Adern fließen.
Allerdings gibt es mit „Bakersfield“ einen Song auf dem Album, der durch seine kitschige und viel zu seichte Art nicht wirklich ins Gesamtbild passen will . Wird aber dieser schwächste Song von „Hard Times & Nursery Rhymes” mal außen vor gelassen, so legen SOCIAL DISTORTION ein sehr gutes Album vor, das aber sicher seine Zeit braucht. Dadurch, dass sich die Kalifornier dazu entschieden haben, ihre musikalische Richtung ein wenig zu wechseln und an der einen oder anderen Ecke neue Wege zu beschreiten, dauert es eben länger, bis auch der letzte Song zündet. Das ist sicher auf den ersten Blick mehr als gewagt, macht aber aus diesem Werk noch lange keine durchschnittliches Album. „ Hard Times & Nursery Rhymes” ist ein SOCIAL DISTORTION Album wie es im Buche steht, voll toller Momente und schöner Melodien.
Geschrieben von Robert Dienstag, 18 Januar 2011 23:16
Social Distortion – Hard Times & Nursery Rhymes
Stil (Spielzeit): Punkrock/Country/Blues (46:54)
Label/Vertrieb (VÖ):Epitaph/Indigo (14.01.2011)
Bewertung: 7,5/10