S.A. Adams - Unearthed

sa_adams-unearthed

Stil (Spielzeit): punkiger Rock/Metal (37:20)
Label/Vertrieb (VÖ): FNA Recrds (09.11.2011)
Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.saadams.com/

Manchmal erlebt man doch noch Überraschungen oder wird zumindest mit diesem "Aha, sieh mal einer an"-Effekt konfrontiert. So ging es mir, als ich das Promoblättchen zu "Unearthed" durchlas. Niemand geringerer als Mike Portnoy, langjähriges Gründungsmitglied von DREAM THEATER und seit einigen Monaten nicht mehr an Bord der Progressive Metal-Band, hat im Winter 1985/1986 in seinem Apartment zusammen mit S.A. ADAMS die vorliegenden Songs eingespielt – und zwar noch vor der Gründung von MAJESTY, aus denen dann 1989 eben DREAM THEATER wurden.

Damals war noch lange nicht abzusehen, dass sich Adams' und Portnoys Karrieren von Grund auf unterscheiden würden: Auf der einen Seite der Gitarrist, der seit 1992 eine Hand voll Alben aufnahm und mit seiner eigenwilligen Mischung aus NWOBHM, Hard Rock und Punk eine kleine Fanbasis um sich scharen konnte, auf der anderen Seite ein Drum-Akrobat, der zig Auszeichnungen für sein Schlagzeugspiel erhielt und maßgeblich daran beteiligt war, DREAM THEATER zu der wichtigsten Prog Metal-Band des Planeten zu machen. Unter diesen Gesichtspunkten kann und sollte man "Unearthed" als kleine Zeitreise zu den Anfängen der beiden Musiker, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen keine 20 Jahre alt waren, sehen. Das Material, das eigentlich bereits 2006 erscheinen sollte, klingt roh, simpel strukturiert und würde ohne die Beteiligung zwei namhafter Musiker vermutlich kaum jemanden interessieren. S.A. ADAMS-Fans werden mit dem ruppigen, straighten Gemisch aus Rock und Metal mit Punk- und Thrash-Schlagseite mehr anfangen können als Bewunderer des Weltklasse-Drummers, aber auch für letzteres Klientel wird es sehr interessant sein, zu hören, wie Portnoy noch vor den MAJESTY-Tagen trommelte. Schon 1985 hatte er viel Punch und machte Druck hinterm Kessel, allerdings können auch Laien ein paar Timingschwierigkeiten erkennen. Von dem komplexen Spiel der letzten TRANSATLANTIC- oder DREAM THEATER-Alben war Portnoy vor 25 Jahren jedenfalls noch weit entfernt.

Die Songs sind durchgängig ok, erinnern oftmals an MOTÖRHEAD und TANK, würden ohne das namhafte Personal aber keine Sau interessieren. Wer sich für die Anfänge von S.A. ADAMS und/oder Mike Portnoys Drumkarriere interessiert, sollte auf MySpace mal ein Ohr riskieren. Der Rest der Welt wird's nicht brauchen.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...