Stil (Spielzeit): Poprock, Poppunk, Alternative (22:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Finest Noise / Amazon (11.10.10)
Bewertung: 5,5 / 10
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„Ist das so ein Julimond-Abklatsch?" war die erste Frage meiner Freundin, als die CD im Auto lief. „Nein, das ist so ein wenig punkrockiger!"
Naja, ein wenig hat sie schon Recht. Zumindest ist es schwierig, bei MELOBAR eben nicht an jene deutschen Rock/Pop-Bands zu denken. Vielleicht noch ein wenig zahnlose KETTCAR dazu und dann hat man schon den ungefähren Sound der Südoldenburger im Kopf (ok, bei "Ich geb nicht auf" muss ich an K`S CHOICE denken). Also: leicht verzerrte Gitarren, die einem aber niemals wehtun wollen, angenehme Songs mit einer angenehmen Stimme, die ihre Texte auf Deutsch präsentiert. Aber wem nur?
Vermutlich dann doch dem Publikum, welches auf SILBERMOND und JULI steht. Zwar wirken die vier Musiker etwas weniger mainstreamig als besagte Vergleichsbands – aber so wirklich viel steht da auch nicht dazwischen. Die Stimme ist extrem angenehm zu hören, könnte aber an manchen Stellen nun wirklich etwas mehr Kette geben. Und die Songs über Fernweh, Reiselust und Lebensentwürfe machen es sich so richtig gemütlich vorm Kamin.
Hach ja, ich kann gar nicht so richtig meckern. Aber das ist ja noch lange kein wirkliches Lob. Wer im alternativen Deutschrock noch eine weitere Band braucht oder seine kleine Schwester ganz, ganz langsam in Richtung SLAYER vorbereiten will - und diese Strategie mit wirklich langem Atem verfolgt - darf hier mal rein hören. Nette Sommermusik, die man aber genauso schnell hinter sich gebracht hat, wie das Wassereis vom Kiosk. Aber nett...