Stil (Spielzeit): Hardcore/ Punkrock (25:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Mightier Than Sword (12.10.10)
Bewertung: 9/ 10
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AFTER THE FALL kommen mir bekannt vor. Irgendwann habe ich mir auf jeden Fall ein Album der Jungs aus Albany, NY angehört. Und ich meine, damals das Teil schon als Schnittstelle zwischen den 90igern und heutigem Hardcore gesehen zu haben. Und ich bin mir auch sicher, dass mir das Teil ganz schön gut gefallen hat. Aber ich war absolut nicht darauf vorbereitet, wie sehr mich „Eradication“ umhauen würde…
Wie ich es in Erinnerung hatte, verbinden AFTER THE FALL 90iger Jahre Punk/Hardcore à la PROPAGANDHI und STRUNG OUT mit heutigen Bands wie DEFEATER oder DEAD SWANS. Glücklicherweise kann das Trio (unglaublich, was für einen Lärm die mit nur drei Leuten auf die Kette bekommen!) komplett auf Moshparts etc. verzichten und sucht sein Heil in dem, was so vielen modernen Hardcorebands abgeht: Geschwindigkeit. Auch wenn zum Beispiel der Gesang an manchen Stellen an STRIKE ANYHWHERE erinnert, lassen sie die Ami-Kollegen doch einfach links liegen, wenn es um Geschwindigkeit geht – wie geil!
Zwar müssen sie nicht in jedem Song nur brettern – viel Atmosphäre wie die oben genannten DEFEATER haben sie nämlich auch – aber in vielen Songs gehen die Drei so stark nach vorne, dass der Schlagzeuger (wenn der in den 90iger keinen Melodycore gehört hat, komme ich nicht mehr klar) den Hörer windelweich prügelt. Da zeigt er dem Rest der Meute mal eben, wie das geht, ohne auf dicke Hose machen zu müssen. Denn den Druck, den sie hier auf ihrem dritten Album erzeugen, muss ihnen erst mal jemand nachmachen. In „Coward“, „Stagnation“ und anderen Stücken zum Beispiel zerreißt es die Band nahezu. Dazu kommt noch die Mischung aus rauem, melodischem Gesang und unfassbar aufgekratzem Schreien. Hier wird keinerlei Trends nachgerannt, die Band spielt halt nur Hardcore, der in den 90igern beeinflusst wurde mit dem Wissen um Musik von heute.
Wer auf die oben genannten Bands und Combos wie MUTE und so weiter steht und den Speed der 90iger im heutigen Hardcore vermisst, muss unbedingt in dieses Album reinhören. Geil!