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Der GOLLIWOG ist eine dunkelhäutige Kinderbuchfigur mit strubbeligen Haaren aus England. Genau nach dieser Figur haben sich vier junge Musiker aus Slowenien benannt, die mit „Plague Allegiance“ ihr neues Album herausgebracht haben. Ist der Bandname schon eine klare Kampfansage gegen den Rassismus, denn in Großbritannien ist GOLLIWOG mittlerweile ein beliebtes Schimpfwort, so sind die Texte auf „Plague Allegiance“ allesamt sehr kritisch. Die Songs handeln von allen möglichen sozialen und politischen Dissonanzen und sind eine einzige Anklage gegen das System. Belegt wird das nicht nur in Form des Covers, sondern auch durch ein 30 Seiten starkes Booklet mit vielen Zitaten von bekannten Persönlichkeiten, Daten und Fakten zu Themen wie Klonen, Hunger, politischer Machtmissbrauch und vieles mehr.
Die Band aus RIBNICA nimmt überhaupt kein Blatt vor den Mund. Musikalisch klingen GOLLIWOG dann wie eine Mischung aus BAMBIX, SATANIC SURFERS und LEFTÖVER CRÄCK. Mal sind die Songs enorm aggressiv und angepisst, dann wieder eher melodisch und mit bitterem Humor gepaart und erinnern hier und da sogar an NOFX. Die Mischung aus Punk und Hardcore stimmt, das Gaspedal drückt die Band um die charismatische Frontfrau Sasa auch laufend durch und tritt hier mächtig Arsch. Allerdings kann nicht jeder Song vollauf überzeugen, hier und da ist „Pague Allegiance“ auch ein wenig anstrengend. Doch GOLLIWOG punkten trotzdem durch ihre Kompromisslosigkeit, mit der sie ihr Ding durchziehen, und dem Gespür für Melodien, die trotz der Wut in den Songs immer wieder durchsickern. Somit ist „Plague Allegiance“ kein überragendes, aber dennoch ein gutes Album. GOLLIWOG haben was zu sagen, und dieses Album ist der perfekte Ausdruck dafür.
Stil (Spielzeit): Punk/Hardcore (33:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Chainsaw Records (DIY) (2010)
Bewertung: 6,5/10