Stil (Spielzeit): Dirty Country/ Punk (34:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Bermuda Mohawk Productions (08.02.11)
Bewertung: 6,5 / 10
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Nach OLD MAN MARKLEY habe ich hier die nächste Country-Platte auf dem Tisch, die irgendwie mit Punk zu tun hat. Allerdings gehen TIN HORN PRAYER weniger in die „Hey, Stimmung!"-Richtung und fügen ihrer Version des Countrys eher eine Portion Dreck hinzu. Da darf man dann auch schon mal an HOT WATER MUSIC, bzw. RUMBLESEAT denken.
Aber auch MURDER BY DEATH könnten hier Pate gestanden haben, da hier relativ klassische Musik mit einer ziemlich düsteren Note gespielt wird. Auch gibt es hier Instrumente, die für die Protagonisten, die alle aus Punk- und Hardcorebands stammen, eher ungewöhnlich sind: neben den Gitarren, Bass und Drums gibt es eben nämlich auch Mandoline, Banjo, Mundharmonika und Akkordeon. Leider kommt der Gesang manchmal nicht ganz mit den Instrumenten mit, was ein wenig an der Abmischung der Platte liegt – da hätte meiner Meinung nach der whiskygetränkte Gesang einfach etwas mehr in den Vordergrund gehört.
Natürlich sind die Akkordverbindungen hier erwartbar: schließlich funktioniert Country zu einem gewissen Punkt nun mal einfach so, aber TIN HORN PRAYER klingen eben nach einer schmutzigen Kaschemme, in der getanzt, gesoffen (ja, gesoffen!) und geprügelt wird. Die Jungs aus Denver schaffen es aber leider nicht, alle Songs auf gleich hohem Niveau zu halten, und so gibt es eben auch ein paar eher nur okaye Songs auf diesem Album – dennoch macht es insgesamt gesehen durchaus Spaß. Nur vermute ich, dass man hier in Zukunft noch etwas bessere Alben erwarten kann, denn die Band hat eigentlich alles, was es braucht – jetzt fehlen nur noch die Killersongs!