Stil(Spielzeit): Streetpunk mit etwas Hardcore (11:59)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Chunksaaw (2009)
Bewertung: 7/ 10
Link: MySpace
So, wer hier in der Runde ist denn auch genau so enttäuscht von der letzten RANCID-Platte wie ich? Und wenn wir schon dabei sind: der Vorgänger dazu war auch schon mehr als nur durchwachsen. Und auch wenn es im Streetpunk-Bereich nicht unbedingt an Nachwuchs mangelt, sollte jedem, dem die obigen Zeilen aus dem Herzen sprechen, DETOURNEMENT ans Herz gelegt sein.
Hat jemand in diesem Jahr zufällig die RIVER CITY REBELS auf Tour gesehen? Deren Gitarrist Zak singt da nämlich und klingt weder so abgefuckt wie Tim, noch so dreckig wie Lars – macht aber dennoch einen sehr guten Job. Überhaupt ist die Band zwar ganz, ganz klar geprägt, kann sich aber eine absolute Daseinsberechtigung erspielen. Sie sind eine ganze Ecke härter als ihre Vorbilder heute, legen etwas mehr Wert auf ein extrem knackig klingendes Schlagzeug (auch wenn die Platte insgesamt etwas leise ist) und geben ihrem Streetpunk eine leichte Portion Hardcore zu fressen.
Vielleicht erklärt sich das auch daraus, dass hier Mitglieder von LIFETIME, BIGWIG und ENSIGN mit an Bord sind. Aber neben deren Einflüssen überwiegt vor allem der melodische Streetpunk, wie er bei „Strangehold USA" seine Krönung findet. Die EP dauert zwar nicht mal eine Viertelstunde, zeigt die Band aber sehr gut aufgelegt und mit stetem Drang nach vorne, ohne sich aufgesetzt rotzig oder abgefuckt zu geben. Hier will niemand die CASUALTIES beerben, sondern einfach Songs spielen, die Melodie und Hardcore-Attitüde auf einem Punkrock-Playground verarbeiten.
Auch wenn das hier ja nicht zwangsläufig mein Stiefel ist, machen DETOURNEMENT eine Menge Spaß und ich bin echt gespannt, wie die wohl auf Albumlänge klingen – wobei acht Songs in knapp 12 Minuten auch auf Albumlänge nicht auf ein langes Vergnügen hindeuten...