Sellout Kid - s.t. EP

selloutkid

Stil(Spielzeit):
Poppunk, Screamo (19:16)
Label/Vertrieb (V.Ö.): DIY (2011)
Bewertung: 6,5 / 10

Link: MySpace

Straubing liegt in Bayern und in Straubing liegt vermutlich ein kleiner Proberaum, in dem fleißig an einer Musikerkarriere gearbeitet wird. Für den Sellout wird es zwar noch nicht reichen, aber einen ganz guten Anfang haben die fünf jungen Herren schon mal hingelegt. Zwar wissen sie noch nicht exakt, wo es hingehen soll, aber sich treiben zu lassen zwischen den Pfeilern, die einem die Welt bedeuten, ist doch ganz cool.

So sind sie irgendwo zwischen Poppunk und moderneren Sounds wie melodischem Hardcore oder Screamo angesiedelt. SILVERSTEIN fallen mir da zum Beispiel ein, wobei hier eben nicht so sonderlich viel Wert auf Geschrei gelegt wird. Und das ist auch gut so, denn in „I say God..." zeigt der Sänger, dass eben Geschrei ihm einfach nicht so liegt. Das klingt dann eher dünn und gewollt – aber da die Stimme bei der Produktion eh ein wenig zu sehr in den Vordergrund gemischt wurde, wäre das vermutlich auch anderen Kollegen so ergangen.

Auf der anderen Seite ist der Gesang ein klarer Pluspunkt, da sowohl Stimme als auch Melodiefindung ziemlich cool sind. Ok, ein klein wenig dürfte er seine Stimmbänder noch abraspeln um etwas mehr Dreck in die Tröte zu bekommen, aber an und für sich macht er vieles richtig. Wie gesagt, nur die Produktion gefällt mir da nicht unbedingt. Überhaupt hätte hier der Popaspekt auch etwas runtergeschraubt werden können, denn etwas mehr Härte hätte ihnen durchaus gestanden – nur „I Say God.." gibt sich da etwas zu gewollt in den „Moshparts".

Meiner Meinung nach hätten sie auf die Emoparts und die Moshversuche noch weniger zurückgreifen müssen, als sie es hier auf dem Debüt bereits tun. Mit einer ordentlichen Priese rotzigen Punkrocks würden sie vermutlich noch eine bessere Figur abgeben. Aber für ein Debüt sehr ordentlich.
Kai