The Dehumanizers / Deep Throat - A New World Odor

The_Dehumanizers_Deep_Throat

Stil (Spielzeit): Punkrock (47:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Antstreet Records (21.03.11)
Bewertung: 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/dehumanizers
Link: http://www.myspace.com/deepthroatalessandria

THE DEHUMANIZERS:
Zu alt… Der Stoff, den die betagten Herren von THE DEHUMANIZERS hier zu bieten haben, ist mir persönlich deutlich zu angestaubt. An sich habe ich ja überhaupt kein Problem mit der alten Schule, aber die acht Tracks, mit denen die vier eigenwilligen Amis diese Split-Scheibe eröffnen, klingen mir dann doch etwas zu unzeitgemäß, monoton und trotz der nicht von der Hand zu weisenden Individualität dieser Band auch zu langweilig. Wenn auch die vier Herren schon seit 1984 in der punkigen Undergroundszene ihr Unwesen treiben und bei dem Einen oder Anderen vielleicht sogar so etwas wie einen Kultstatus genießen, rechtfertigt dies doch noch keine Stagnation in Sachen Sound und Songwriting. Wobei der drucklose und überaus obsolete Sound und die Abwesenheit jeglicher innovativer oder gar überraschender Einfälle in den Songstrukturen da noch das eher zweitrangige Manko darstellen. Viel mehr stört mich diese allgegenwärtige Monotonie...

Sowohl die stets äußerst langsamen Gitarren als auch das unmotiviert vor sich hin polternde Schlagzeug und der einschläfernde Bass bieten leider nicht sonderlich viel Abwechslung, so dass die acht Titel fast alle eher zum Einschlafen anregen als zum Pogotanz. Gelegentlich wird zwar auch mal eine etwas auflockernde Idee eingestreut, aber der Großteil des Beitrags von THE DEHUMANIZERS plätschert vor sich hin und gerät sofort wieder in Vergessenheit, wenn er vorbei ist. So ging das Quartett schon immer vor und daran hat sich bis heute nichts geändert. Von der ermüdenden Geschwindigkeit und den mantraartigen Strukturen her sind die Herren wohl leicht mit KILLING JOKE vergleichbar, wobei ich den Killerwitzen hier auch nicht zu nahe treten will. Insgesamt also eine nicht sehr überzeugende Ansammlung von fünf Eigenkompositionen und drei unbekannteren Coverversionen, die nur selten zum Mitwippen einlädt und zudem mit einem nervigen Sänger ausgestattet ist. Kann ja nur besser werden...

4 / 10

DEEP THROAT:

Zu jung... So fühle ich mich, wenn im Anschluss DEEP THROAT ihren Oldschool-Hardcore über mich herfallen lassen. Ganz offensichtlich bin ich für diesen Kram hier einfach zu jung. Verwöhnt durch moderne Soundgewänder und innovative Genreüberschreitungen, wie sie heutzutage selbst im Hardcore-Bereich an der Tagesordnung sind, vermögen derartig alt und ursprünglich gestaltete Klänge meinen allerwertesten Arsch leider kaum noch in Bewegung zu versetzen. Schade. Denn nach THE DEHUMANIZERS bilden DEEP THROAT eigentlich eine äußerst willkommene Abwechslung. Immerhin geht man hier in einem flotten Tempo vor und vermittelt ganz im Gegenteil zu den Vorgängern eine gewisse Power, welche durch eher konventionelle Strukturen erzeugt wird. Schlichter Hardcore der alten Schule halt. Allerdings aufgewertet durch seltsam anmutende Funk-Einlagen und fast schon Reggae-artige Parts. Dadurch hebt sich das italienische Quintett von der Masse ab und lässt ihre sieben Titel hier nicht ganz so uninteressant wirken...

Wenn gerade nicht funkig gegroovt wird, dann wird der geneigte Hörer von DEEP THROAT jedoch überwiegend mit typisch schnellen und gerne auch mal melodischen Riffings, solide rhythmischen Drummings und verhältnismäßig hohen Shouts bedient. Das nervt nicht, geht in Ohren und Beine und gestaltet sich recht kurzweilig. Immerhin. Auf lange Sicht jedoch sind die Songs einfach zu dünnbrüstig produziert, um euphorische Gewaltorgien auszulösen, und insgesamt zu wenig originell, um sich der Konkurrenz gegnüber einen Vorteil zu verschaffen. Da höre ich mir doch lieber alte AGNOSTIC FRONT-Platten an, welche sehr viel aggressiver und authentischer die Hardcore-Attitüde an den Mann zu bringen vermögen. Naja, immerhin reißen die Jungs durch ihren Kopfnickerfaktor diese Veröffentlichung gerade noch raus...

5 / 10