Stil (Spielzeit): Punkrock / Rock (34:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Alive (12.08.11)
Bewertung: 6,5 / 10
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Wenn man sich mit Klischees überlädt und ganz offensichtlich auf dicke Hose macht, muss man es auch bringen, um nicht lächerlich zu wirken. Und DAMPFMASCHINE (ehemals GOOD WITCH OF THE SOUTH) machen mit ihrem Namen, dem Sound, den deutschen Texten und den gespreizten Beinen alles dafür, dass sie auf den ersten Blick ins Abseits gestellt werden. Aber vielleicht ist ihnen sowas auch einfach nur scheißegal...
Ich würde im Falle von „Bete zur Maschine" sogar von Letzterem ausgehen, da DAMPFMASCHINE viel zu gerne Gas geben und öfter mal etwas neben der Spur liegen – und damit eben nicht nur auf Nummer Sicher gehen (der Titeltrack zum Beispiel) und auf das Punk N Roll Publikum zielen, welches auch TURBONEGRO, DANKO JONES, SMOKE BLOW und vielleicht ZERO MENTALITY (vor allem der Gesang erinnert mich daran) mögen dürfte.
Die Produktion (Claus Grabke) ist gut, hat aber eben Ecken und Kanten und bleibt lieber transparent, als zu sehr auf die Amis zu schielen. OK, der Gesang ist ein zweischneidiges Schwert, da er ziemlich heiser klingt und nicht jeder darauf klarkommen wird – aber geschliffene Allerweltsvocals haben wir ja nun auch schon oft genug in den letzten Jahren gehört. Die Band ist latent tanzbar, ohne in die Indie-Ecke abzudriften und eigentlich fehlen hier irgendwie Songs über Benzin und Vergaser.
Die Texte sind auf Deutsch und auch hier werden sich die Geister scheiden, weil nicht alles immer glatt geht – aber wie eingangs erwähnt, scheinen die fünf Osnabrücker nicht sonderlich darauf zu achten, wie sie nach außen hin wirken – Daumen hoch dafür. Insgesamt gesehen steht ihnen die dicke Hose ganz gut, wenn ich auch zugeben muss, dass es nicht zwangsläufig meine Musik ist. Aber den Punk'n'Rollern dürfte „Bete zur Maschine" viele feuchtfröhliche Nächte bescheren.