One Strike Left - Matches & Kerosine

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Stil (Spielzeit):
Screamo / Punkrock (25:19)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2011)
Bewertung: 6 / 10

Link: MySpace

Auch wenn man ONE STRIKE LEFT in den Screamo-Topf schmeißen könnte, machen sie eine ganze Menge anders, als viele ihrer Kollegen: sie haben nicht vergessen, das Hardcore von Punkrock kommt und schrauben deshalb eine ganze Menge Geschwindigkeit in die neun Songs ihrer zweiten Veröffentlichung.

Und diese stilistische Offenheit ist eine der Stärken der Hannoveraner. Die nächste ist die Energie, die sie hier reinpumpen. Und ihr Melodieverständnis. Das Problem ist aber, dass manchmal die Komponenten nicht zwangsläufig zusammen eine gute Figur abgeben. Zum Beispiel die fiesen Screams klingen in diesem Kontext leider ein wenig überflüssig. Und auch das Punkschlagzeug ist für meine Begriffe ein wenig zu sehr Uffta, Uffta. Da hätte ein beherztes Hardcoredrumming vielleicht einen besseren Eindruck gemacht.

Man sollte dem Vierer auf jeden Fall zu Gute halten, dass er sich hier richtig austobt und versucht, sich nicht von Genrezwängen beirren zu lassen. Sie spielen drauf los und kombinieren,was ihnen gefällt. An manchen Stellen überladen sie die Songs damit eventuell ein wenig und leiden etwas unter zu vielen Ambitionen. Außerdem will auch noch nicht immer alles komplett glatt laufen, so sind ein paar Gesänge und Chöre doch etwas schwach ausgefallen. Aber das machen sie oftmals durch ihren Einsatz wieder wett.

ONE STRIKE LEFT nutzen den Screamo, um in ihren Songs alles zu kombinieren, was ihnen gefällt und entwickeln dabei eine Formel, die für das Genre stand, bevor es MTV damals entdeckte und machen dabei im Songwriting eine ganz gute Figur. Sie sind auch eher melodisch ausgeerichtet und heben sich damit wohltuend von den üblichen Verdächtigen ab. Leider weist die Platte eben noch ein paar Kinderkrankheiten auf, die man aber mit Sicherheit in Zukunft noch abstellen kann. Für ein so überlaufenes Genre machen sich OSL aber eigentlich ganz gut!
Kai