Horace Pinker - Local State Inertia

horace pinker

Stil (Spielzeit):
Postharcore / Punk / Poppunk (46:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Cargo (07.10.11)
Bewertung: 6,5 /10

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HORACE PINKER: seit 1991 unterwegs. Mittlerweile in Chicago angesiedelt. Haben eigentlich eher etwas mit Bands wie SAMIAM etc. zu tun, hatten aber auch schon Veröffentlichungen auf FatWreck Chords. Warum? Weil dem Quartett der Popfaktor in den Gesangsmelodien immer sehr wichtig ist.

Und so besticht auch „Local State Inertia" bei aller Liebe zum Posthardcore vor allem durch die Melodien, die den Stimmbändern entlockt werden. Selbst wenn die Songs mal ein wenig sperriger werden und vor allem die Strophen dann nicht mehr unbedingt etwas von Poppunk aufweisen können, bleibt der Gesang immer höchst melodisch. Das einzige Problem ist: der Mann kann nur begrenzt singen und seine Melodien ähneln sich die ganze Zeit. Und dann klingt er auch schon mal ziemlich nölig und wird damit nicht immer unbedingt der Klasse der Songs gerecht.

Genau hier liegt auch die Crux bei diesem Comeback (zumindest handelt es sich hierbei um das erste Full Length in sechs Jahren!): die Songs sind klasse und grade eben der Vergleich zu SAMIAM ist gar nicht so falsch. Ok, HORACE PINKER sind zumindest in den Strophen gerne mal etwas verspielter, dennoch passen Vergleiche zu Posthardcoregrößen eigentlich ziemlich gut. Nur lösen sie halt jeden Song in einem netten Refrain auf. Und „nett" wird der Refrain leider nur durch den Gesang. Klar gibt es Momente, wo das funktioniert („Less Of You"), aber oftmals nervt es einfach – bzw. ist es sehr schade zu sehen, wie die Songs ihrem eigenem Niveau nicht gerecht werden können (zum Beispiel zu hören im selben Song).

Hätten HORACE PINKER eine wirklich gute Stimme vorzuweisen, hätte ich mich vermutlich in dieses Album verschossen. Zwar ist der Sound relativ unspektakulär, dennoch kommt so ein wunderbarer 90iger-Vibe hoch und die Band wirkt direkt sehr sympathisch und mir gefällt auch ihr Songwriting (welches auch den ein oder anderen Hit („Into The After", "Charmes And Pills") hätte hervorbringen können). Aber dieser Sänger macht einfach sehr vieles kaputt. Schade!
Kai